Moers Verbraucherschützer warnen vor Smartphone-Tricks

Moers · Gisela Daniels kann sich noch gut an den Fall erinnern. Ein Moerser saß mit seiner Rechnung für sein Smartphone vor der Leiterin der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale. 24,53 Euro las sie unter dem Stichpunkt "Nutzung von Sonderdiensten". "Er wusste nicht, warum er für Sonderdienste zahlen sollte, die er weder bestellt noch genutzt hatte", erzählt sie. Die Ursache: "Er hatte auf seinem Smartphone eine Werbung weggewischt." Sie konnte den Sonderdienst stoppen, obwohl das Unternehmen, das dahintersteckte, in London saß. "Die App war reine Abzocke. Jetzt schützt er sich über eine Drittanbietersperre vor dieser Betrügerei." Wie Internet und Smartphone seit Jahren ein Hoch erleben, boomen seit Jahren auch Betrügereien bei den digitalen Medien. Bei 17 Prozent der 5100 Ratssuchenden, die 2016 zur Verbraucherzentrale kamen, stimmte etwas nicht mit ihren Rechnungen für Mobiltelefon oder Internet. Dazu kommt ein guter Teil der zwölf Prozent, die die Verbraucherzentrale unter der Gruppe Konsumgüter summiert, deren Kommen durch digitale Medien verursacht ist. "Es gibt Online-Fake-Shops", berichtet Daniels. "Sie bieten Markenware für einen sehr niedrigen Preis an. Die Kunden gehen entweder in Vorkasse und erhalten keine Ware. Oder sie bekommen minderwertige Ware."

Diese Fallstricke der digitalen Welt sind mittlerweile das zweitgrößte Problem. Den ersten Platz belegen die Klassiker um Wohnung, Nebenkosten, Mieten und Schönheitsreparaturen bis zu Schlüsseldiensten. Insgesamt sind es 25 Prozent. Ferner kommen 20 Prozent der Ratsuchenden zur Verbraucherzentrale, weil sie sich über Finanzierungen informieren wollen.

(got)
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