Moers Verkehrsminister Hendrik Wüst zur A 40-Brücke

Moers · "Erster Bauabschnitt nicht vor 2023 fertig." Neuer Minister zu Gast bei der CDU-Mittelstandsvereinigung.

 Verkehrsminister Hendrik Wüst besuchte Moers.

Verkehrsminister Hendrik Wüst besuchte Moers.

Foto: Klaus Dieker

Es war in den ersten Tagen von Hendrik Wüsts (CDU) Amtszeit. Da klingelte das Telefon des neuen Verkehrsministers und jemand sagte: "Die A 40-Brücke ist gesperrt." "Ich habe zuerst gedacht: Das muss ,versteckte Kamera' sein. Aber dann dämmerte mir, dass das real war." Inzwischen rollt der Verkehr wieder, aber die fast 100 Zuhörer, die zum Vortragsabend der CDU-Mittelstandsvereinigung in die Kaffeerösterei gekommen waren, spürten, dass der der Redner mit dem Anekdötchen aus seinen ersten Tagen als Verkehrsminister der schwarz-gelben Koalition in Düsseldorf ein Warnsignal setzen wollte: So kann es gehen, wenn eine Regierung über Jahre hinweg ihre Hausaufgaben nicht erledigt: "Dann werden auch wir abgewählt, wie Rot-Grün jetzt."

Aber zu dieser Befürchtung besteht natürlich kein Anlass, denn die Zusammenarbeit in der Regierungskoalition klappe "ganz hervorragend", was aber auch nichts an dem Schicksal der über Jahrzehnte überlasteten und vernachlässigten A-40-Brücke ändere. Ob roter oder schwarzer Minister: Die Autos, so Wüst, werden über den ersten Bauabschnitt nicht vor 2023 rollen. Bis dahin gelte es, wie ein thüringischer Bauleiter, der mit Reparaturarbeiten an dem Bauwerk beauftragt ist, dem Minister bei einem Besuch in Duisburg versicherte, "die Brücke zu halten".

Damit sich derartige Desaster wie in Duisburg oder Köln nicht wiederholen, will die neue Landesregierung viel Geld in die Hand nehmen und in die Infrastruktur des Landes stecken. Regionale Wirtschaftsräume wie das südliche Sauerland, das Münsterland oder Teile des Niederrheins seien nur dank der dort gebauten Autobahnen so stark, wie sie es heute sind. Daher werde er auch sofort die Ausschreibungen für den Neubau der A 1 Brücke zwischen Köln und Leverkusen herausgeben, sobald das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vorliege.

Aber die Verkehrssysteme müssten auch intelligenter werden: "Sie können heute mit dem Handy in zehn Minuten eine Reise nach Australien buchen. Aber versuchen Sie das mal mit der Strecke von Moers nach Höxter: Das geht nicht."

(RP)
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