Moers Volkstrauertag: Rufe nach Frieden und Humanität

Moers · In vielen Orten der Grafschaft fanden gestern Gedenkfeiern statt - zum Beispiel am Ehrenmal in Moers-Asberg.

 Der Frauenchor gestaltete die Gedenkfeier am Ehrenmal in Asberg mit.

Der Frauenchor gestaltete die Gedenkfeier am Ehrenmal in Asberg mit.

Foto: Klaus Dieker

Die Asberger Bürgergemeinschaft hatte gestern zur Gedenkfeier am Volkstrauertag eingeladen. Nach einem Umzug mit dem Gardemusikzug Blau-Weiß Asberg und Vertretern aller Asberger Vereine sowie der Kirchen wurden am Ehrenmal Kränze niedergelegt. Als Vorsitzender der Bürgergemeinschaft begrüßte Frank Eichholz die Gäste und sprach den Wunsch aus, dass die bereits für dieses Jahr geplante Renovierung des Denkmals nun bald umgesetzt werde.

Pfarrerin Martje Mechels sagte in ihrer Ansprache, der Sinn eines Kriegerdenkmals könne nicht darin bestehen, dem Krieg einen Sinn abzuringen. Vielmehr erinnere das Ehrenmal an die Sinnlosigkeit des Krieges und an das Leid seiner Opfer. Frieden beginne im eigenen Stadtteil als Frieden zwischen den Generationen, zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen. Mechels bat im Gebet, dass sich Menschlichkeit ausbreiten möge wie die Glut eines Feuers, an dem sich jeder wärmen könne.

Als Gast sprach der Landtagsabgeordnete und stellvertretende Bürgermeister Ibrahim Yetim ein Grußwort. Er mahnte, dass der Krieg alles zerstöre, was Generationen aufgebaut hätten. Noch viele Jahre später hinterlasse er schmerzliche Spuren und Feindseligkeit zwischen den Menschen. "Das beste Denkmal ist der Aufbau einer Gesellschaft, die von Respekt und Humanität geprägt ist. Ich wünsche mir, dass wir hier in Asberg damit beginnen können", sagte Yetim.

Der Wunsch nach friedlichen Zusammenleben prägte auch die anderen Veranstaltungen zum Volkstrauertag in der Grafschaft. So hieß das Motto in Kapellen "Gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit" und in Rheurdt "Lasst uns miteinander reden". In Schwafheim gab der Bundestagsabgeordnete Siggi Ehrmann, in Neukirchen die Landtagsabgeordnete Marie-Luise Fasse dem Wunsch nach Frieden Ausdruck. In Repelen gab es wieder ein abwechslungsreiches Programm im Kulturzentrum Rheinkamp, das viele verschiedene Gruppen zum Thema "Flüchtlinge" vorbereitet hatten.

(rauh)
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