Moers Von der Freude, ein Messdiener zu sein

Moers · Die Mädchen und Jungen der Gemeinde St. Josef sind eine starke Gemeinschaft und prägen die Kirche auf ihre Weise. Sie stehen für die Gottesdienste an den Wochenenden und den Eucharistiefeiern an hohen Festtagen zur Verfügung.

 Die Messdiener und Messdienerinnen der katholischen Gemeinde St. Josef Moers.

Die Messdiener und Messdienerinnen der katholischen Gemeinde St. Josef Moers.

Foto: KLaus Dieker

"Es ist immer wieder eine wahre Freude, ihre Begeisterung zu erfahren", sagt Sigrid Gorence, Küsterin der katholischen Kirchengemeinde St Josef. Ihr obliegt die Ausbildung und die Betreuung der Messdienerschaft. Ebenso plant sie ihre Dienste. Mehr als 30 Mitglieder zwischen zehn und 26 Jahren hat das Team.

Das Dienen im Altarraum ist für die jugendlichen Eiferer aufregender und spannender als das Geschehen zusammen mit der Gemeinde von einer Kirchenbank aus zu verfolgen. Dabei ist ihnen die Erhabenheit und die Würde ihres Wirkungskreises durchaus bewusst, davon ist die Küsterin überzeugt. "Das Messdienen ist für die engagierte Gruppe keine spielerische Angelegenheit, sie nehmen das Dienen sehr ernst und erfüllen ihre Aufgaben mit großer Verantwortung", so Gorence. "Die Gestaltung der Messe ist stets Mittelpunkt."

Und die Verantwortlichen in der Gemeinde seien dankbar, dass es Kinder gibt, die sich für den Dienst in der Kirche interessieren und sie so lebendig halten. "Sie prägen die Kirche auf ihre ganz besondere Weise."

Lukas und Judith Veltges zum Beispiel dienen als Geschwisterpaar. Für den 14-Jährigen war die ältere Schwester stets Vorbild. Und dann wurde ihr auch noch eine besondere Ehre zuteil: Sie wurde für das Schwenken des Weihrauch-Fasses beim weihnachtlichen Festhochamt auserkoren. "Das erfordert schon Können und gutes Einüben", erinnert sich Judith. Und Patrick Sommer hat sich vor neun Jahren schon zusammen mit seinem Freund für den Dienst in der Kirche entschieden. Die Motivation war lange bereits durch die Familie festgelegt. Doch auch die aktive Mitgestaltung der Messe und die vielseitigen Aufgaben machen ihm Freude. "Hier erfährt man, was Gemeinschaft heißt." Er bedauert allerdings den Ausfall der früheren Gruppenstunden, "sie dienten der Kontaktpflege."

Paula Meyer-Glitzar ist mit ihren zehn Jahren das Nesthäkchen in der Familie. Ihre vier Geschwister - zwei Brüder, zwei Schwestern - sind lange schon geübt im Dienen. Ihnen wollte sie es gleich tun. Und der Kleinsten wurde eine ganz besondere Ehre zuteil. Der Tradition folgend, durfte sie beim letzten Heiligabend-Gottesdienst das Jesuskind in die Krippe legen.

Auch Mia Brohl fieberte nach ihrer Erstkommunion ihrer neuen Aufgabe entgegen. Mit ihren zehn Jahren gehört sie zu den jüngsten Dienerinnen - und trägt noch die weiße Kutte, die mit einer Kordel gehalten wird. Ohne Zutun ihrer Eltern hat sie sich für das "Messdienersein" entschieden. Das Außergewöhnliche der Aufgabe hatte sie dabei schon früh im Blick. Den Reiz sah sie aber auch in der vielseitigen Gestaltung. "Wir mussten viel üben und auswendig lernen", erinnert sie sich. So sieht es auch der zehnjährige Marco Komor, für den seine wesentlich ältere Schwester Sarah zum Idol wurde. Sie gehört immer noch zu St. Josef, dient aber nur an besonderen Hochfesten. Auch Alexa Willems gehört mit ihren zehn Jahren noch zu den Kuttenträgerinnen. Sie spricht ebenso von der Fülle und der vielfältigen Palette der Aufgaben und begleitet mit großer Freude die Zeremonien der Gestaltung.

"Mit dem Engagement dieser jüngsten Mitstreiter wird Kirche nicht alt, sondern immer offen bleiben für Neues", hofft Küsterin Gorence.

(h-m)
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