Moers Plan: Weihnachtsmarkt 2017 noch früher

Moers · Teile der Moerser SPD wollen den Weihnachtsmarkt künftig schon vor Totensonntag öffnen.

 Strahlender Sonnenschein gestern auf dem Weihnachtsmarkt in Moers.

Strahlender Sonnenschein gestern auf dem Weihnachtsmarkt in Moers.

Foto: Christoph Reichwein

Schon drei Tage vor Ende des Moerser Weihnachtsmarktes waren sich die Händler einig: Das Jahr 2016 war ein Gutes. Damit 2017 noch besser wird, hat jetzt Harald Hüskes in seiner Funktion als Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes den Vorschlag gemacht, den Weihnachtsmarkt im kommenden Jahr vier Tage früher als in diesem Jahr beginnen zu lassen - das wäre noch vor den stillen Feiertagen Totensonntag und Buß- und Bettag. Hüskes verweist auf entsprechende Angebote in Duisburg, Oberhausen, Xanten und Essen: "Es kann nicht sein, dass in den umliegenden Städten die Märkte schon früher öffnen und an Moers die Kauflust der ersten Tage vorbei geht, weil die Leute auf die Städte in der Umgebung ausweichen."

Mit seiner Forderung rennt Hüskes bei Moers-Marketing-Chef Michael Birr offene Türen ein: "Die Händler wünschen sich das schon seit Jahrzehnten", sagte er. In diesem Jahr sei die tägliche Verlängerung der Öffnungszeiten gut angenommen worden. "Im nächsten Jahr haben wir noch das besondere Problem, dass Heiligabend und der vierte Advent auf einen Tag fallen. Dadurch fehlt den Händlern ein komplettes Wochenende."

Auch Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Niederrhein, könnte sich mit der Initiative anfreunden. "Der Weihnachtsmarkt ist für Moers zweifelsohne ein Anziehungspunkt." Allerdings müsse Birr dann auch ein entsprechendes Konzept vorlegen. Das sieht Christopher Schmidtke von den Grünen ganz ähnlich: "Wir können gerne darüber diskutieren."

Ingo Brohl, Fraktions-Chef der CDU, könnte sich ebenfalls mit einer Verlängerung des Marktes anfreunden. Allerdings gebe es dazu in seiner Fraktion noch keine abschließende Meinung. Ihn ärgert etwas ganz anderes: "Ich hätte erwartet, dass Moers Marketing den ersten Aufschlag macht. Nun versucht die SPD, ein politisches Spiel zu spielen."

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Auf einhellige Ablehnung stößt die Initiative bei Vertretern der evangelischen und der katholischen Kirche. "Wir lehnen das klar ab", sagt der evangelische Pfarrer Torsten Maes. "Die Jahreszeiten verwischen sonst immer mehr." Es sei doch schon ein Zugeständnis gewesen, dass der Moerser Markt in der Woche nach Totensonntag, also vor dem ersten Advent, begonnen habe. Ähnlich auch sein katholischer Kollege Herbert Werth: "Wir müssen unsere würdigen Feiertage im November bewahren." Er könne sich eher vorstellen, den Weihnachtsmarkt bis Silvester dauern zu lassen.

SPD-Fraktionsvorsitzender Mark Rosendahl hatte bereits beim Bürgermeister angeregt, die Stände auf dem Altmarkt bis Silvester zu behalten. "Voraussetzung muss sein, dass genügend Händler bzw. Stände dazu bereit sind und ein begrenzter Bereich (z. B. Altmarkt) in Absprache mit dem Einzelhandel zur Verfügung steht." Von einem Vorziehen ist bei ihm allerdings nicht die Rede.

(RP)
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