Moers Wenn die Parklücke zur Mangelware wird

Moers · Im Advent mehren sich wieder die Klagen über fehlende Parkplätze in Moers. Allerdings sind die insgesamt 5300 Stellplätze der Innenstadt selten komplett belegt. Das Parkleitsystem hilft. Vielleicht.

 Das Bild entstand gestern auf dem Parkplatz Mühlenstraße. Wer so auf der Trennlinie zwischen zwei markierten Stellflächen parkt, zeigt sich nicht nur rücksichtslos gegenüber anderen Autofahrern, sondern riskiert auch ein Knöllchen.

Das Bild entstand gestern auf dem Parkplatz Mühlenstraße. Wer so auf der Trennlinie zwischen zwei markierten Stellflächen parkt, zeigt sich nicht nur rücksichtslos gegenüber anderen Autofahrern, sondern riskiert auch ein Knöllchen.

Foto: pogo

Spätestens morgen, wenn in Moers Markttag ist, wird es sich wieder drehen, das Blech-Karussell auf dem Parkplatz Mühlenstraße: Ein motorisierter Reigen genervter, fluchender Autofahrer, die nach einer freien Parklücke suchen. Alle Jahre wieder erwischt das Problem die Moerser und ihre Besucher. Wenn Weihnachtsmarkt oder Kirmes ist, wird die Parkplatzsuche zur Qual. Vor allem dann, wenn auch noch der Wochenmarkt öffnet oder an den Adventssamstagen die Geschäfte voll werden, quellen die Parkplätze über.

"In der Innenstadt von Moers stehen derzeit rund 5300 Stellplätze im öffentlichen Straßenraum, auf Parkplätzen und in Parkhäusern zur Verfügung", schreibt die Stadt auf ihren Internetseiten. Ist das zu wenig? Bisher hat die Stadt diese Frage verneint. Derzeit verweist Stadtsprecher Thorsten Schröder auf eine Parkraum-Untersuchung, die die Stadt in Auftrag gegeben hat. Deren Ergebnisse werden im Januar vorgestellt. Eine Erkenntnis der externen Fachleute sei aber bereits bekannt, so Schröder: An fast jedem Tag des Jahres finde man in Moers irgendwo einen Parkplatz. Eine 100-prozentige Auslastung aller Parkmöglichkeiten liege nur zu bestimmten Spitzenzeiten an bestimmten, wenigen Tagen vor.

Autofahrer, die also an einem Markttag gegen zehn Uhr auf dem Mühlenstraßen-Parkplatz vergeblich suchen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit woanders fündig. "Auf dem Friedrich-Ebert-Platz funktioniert es etwas besser", sagt Schröder. Allerdings liegt der Friedrich-Ebert-Platz nicht so nah an Fußgängerzone und Neumarkt - wer dort parkt, muss weiter laufen, und das scheuen bekanntlich viele. Besonders dumm dran sind diejenigen, die ein Wochen- oder Monats-Parkticket für den Parkplatz Mühlenstraße gelöst haben und mangels freier Stellplätze ausweichen müssen: Die Parkscheine sind mit der Adresse des Parkplatzes versehen, auf dem sie gelöst wurden, und sie gelten auch nur dort.

Wer längere Wege (und unter Umständen höhere Parkgebühren) nicht scheut, kann das Parkleitsystem der Stadt nutzen. Das teilt mit, wo gerade wie viele Plätze frei sind und ob die Tendenz fällt oder steigt. Die Daten des Parkleitsystems lassen sich sogar "live" auf den Internetseiten der Stadt verfolgen. Auf dem Smartphone können sie am besten über die "Browser App" der Stadt aufgerufen werden (www.moers.de, dann "zur Browser-App wechseln" wählen, dann auf "aktuelle Parkplatzbelegung" drücken). Ein Wermutstropfen: Leider kommt es vor, dass die Kartendarstellung der Innenstadt auf dem Smartphone Probleme bereitet.

Das Parkleitsystem bezieht seine Daten über Kontaktschleifen im Boden, die registrieren, wenn Autos auf einen Parkplatz fahren oder diesen verlassen. Ob das immer zuverlässig funktioniert? Es sollte jedenfalls, versichert Thorsten Schröder. Gestern gegen zehn Uhr zeigte das System allerdings für die Mühlenstraße (Kapazität: 999 Stellplätze) 314 freie Plätze an. Wo die gewesen sein sollen, hätten die Autofahrer, die dort herumkurvten, sicherlich gerne gewusst.

Als sich nach einer Parklücke sehnender Autofahrer ärgert man sich besonders über Zeitgenossen, die ihre Karre so "geschickt" auf der Trennlinie zwischen zwei markierten Stellflächen parken, dass beide Flächen blockiert sind. Wer ohne Not so parkt, outet sich nicht nur als gedankenlos, sondern riskiert auch ein Knöllchen. Das mutwillige "Parken nicht entsprechend der Parkflächenmarkierung" werde kontrolliert und geahndet, sagt Thorsten Schröder. Mit zehn Euro, oder sogar 15, wenn das Fahrzeug eine Behinderung darstellt.

(RP)
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