Moers Wie Schüler Kulturagenten werden

Moers · In Duisburg haben sich Schüler der Moerser Anne-Frank-Gesamtschule mit Kunst befasst.

 Kulturagenten im Museum DKM (v. l.): Melina Weitz (16) , Projektleiterin Madelina Rotter sowie Emilia Kastrati (17). Die Moerser Anne-Frank-Gesamtschule macht mit.

Kulturagenten im Museum DKM (v. l.): Melina Weitz (16) , Projektleiterin Madelina Rotter sowie Emilia Kastrati (17). Die Moerser Anne-Frank-Gesamtschule macht mit.

Foto: Christoph Reichwein

Kultur zu erleben, ist heutzutage auch für Erwachsene nicht mehr selbstverständlich. Die Elternhäuser und auch der "normale" Schulunterricht vermitteln die notwendige Konzentrationsfähigkeit und Begeisterung nicht mehr automatisch, und die frühere Methode, Schulklassen durch Museen zu schleusen, hat sich längst als sinnlos erwiesen.

Gestern zeigte sich im Duisburger Museum DKM mit seinem Motto "Linien stiller Schönheit", dass es auch anders geht. 14 Jugendliche aus Moers arbeiteten kreativ über die dort ausgestellten zeitgenössischen Kunstwerke, freundlich angeschoben von der Kunstvermittlerin Madalina Rotter. Dahinter steckt das Programm "Kulturagenten für kreative Schulen Nordrhein-Westfalen", das unter anderem durch die Stiftung Mercator, die Kulturstiftung des Bundes und das Landesministerium für Schul- und Weiterbildung gefördert wird, seit 2015 mit der Kulturagentin Nina Pelletier angesiedelt an der Schulkontaktstelle Duisburg. Im Netzwerk Duisburg-Moers daran beteiligt sind die Anne-Frank-Gesamtschule Moers-Rheinkamp, das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium Duisburg-Hamborn und die Erich-Kästner-Gesamtschule Duisburg-Homberg.

Die Idee: Eigens für die Schüler wird das Museum geöffnet und die Ausstellung damit zugänglich gemacht, so dass ihnen unter der fachkundlichen Leitung die ausgewählten Kunstwerke als Denkanstöße für eigene schriftliche und gestalterische Arbeiten dienen können. Dafür braucht es auch eine Kunstlehrerin wie Beate von Ruhren, deren Herzblut auf junge Menschen mitreißend wirkt. Je sieben der diesmal beteiligten Schülerinnen und Schüler sind aus ihrer Kunst-AG der zehnten Klasse und ausgelost aus der achten Klasse. "Manche waren noch nie zuvor in einem Museum und fragen, ob das alles echt ist", sagt die Pädagogin.

Die Überraschung war groß und positiv, zumal im Museum DKM nicht gerade gegenständliche Ölbilder, sondern zum Teil durchaus sperrige Werke zu erleben sind. Die entspannte und gerade nicht "verschulte" Atmosphäre dort sorgte für so manches Aha-Erlebnis.

Andere Jugendliche erforschen im Programm das Lehmbruck-Museum oder mit Avi Kaiser den Tanz. Es folgen noch Workshops zum kreativen Schreiben. Die Ergebnisse der Workshops aller drei Schulen werden gemeinsam am 26. Februar, im Lehmbruck-Museum präsentiert.

(RP)
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