Moers Zug bald nur noch in Moers?

Moers · Die hohen Kosten für Ordner und Sicherheitsmaßnahmen sind ein Grund dafür, dass viele Gruppen nicht mehr mitmachen. Der Kulturausschuss Grafschafter Karneval möchte auch im nächsten Jahr mit seinem Prinzenpaar durch die Straßen ziehen. Doch es muss bezahlbar bleiben.

Karneval 2020 in Moers: Die Bilder vom Nelkensamstagszug
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Eindrücke vom Nelkensamstagszug in Moers 2020

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Foto: Julia Hagenacker

Vieles hatte sich zu den Nelkensamstagszügen früherer Jahre verändert. Vor allem fiel auf, dass Gruppen, die bislang aus dem Moerser Zug nicht wegzudenken waren, fehlten. Da waren zunächst die Cowboys und Indianer der nicht mehr existierenden Rheinhausener Sioux Montana Ranch oder die Wagen, mit denen verschiedene Löschzüge der freiwilligen Moerser Feuerwehr den närrischen Lindwurm bereichert hatten. Auch St. Bonifatius aus Asberg ließ seine Wagen in der Scheune.

Deren Fernbleiben wie das gänzliche Fehlen jeglicher Motivwagen zu aktuellen, bewegenden Themen, war den im Zuge der Loveparadekatastrophe verschärften Sicherheitsanforderungen geschuldet. "Jeder Motivwagen muss von mindestens acht Ordnern abgeschirmt werden, das können sich die Gesellschaften und Gruppen nicht leisten", erklärte KGK-Präsident Hansi Kitzhofer.

Trotzdem freut er sich gemäß der alten Weisheit von Bundestrainer Sepp Herberger, dass nach dem Spiel vor dem Spiel sei, auf den nächsten Nelkensamstagszug, bei dem der Kulturausschuss dem närrischen Volk wieder ein prächtiges Prinzenpaar präsentieren wird. Doch in welchem Rahmen dies passiert, ließ er offen. Obwohl das Ordnungsamt der Stadt Duisburg bei der Abnahme in Homberg in diesem Jahr keine Beanstandungen hatte und der Zug pünktlich starten konnte, wäre eine Maßnahme, nur noch auf Moerser Gebiet zu ziehen.

Dann hätte der Veranstalter nur noch mit einer Ordnungsbehörde zu tun. Kitzhofer warb auch beim Empfang um größeres Sponsoring und sprach Sparkassenvorstandsvorsitzenden Giovanni Malaponti und seinen Kollegen von der Volksbank, Guido Lohmann, namentlich an. Der Kulturausschuss selbst sieht sich derzeit nicht mehr in der Lage, die Kosten für den Zug zu tragen und benötige dringend Hilfe.

Für viele war das närrische Fest mit Zugende lange nicht beendet. Sie bevölkerten Kneipen und Straßen der Moerser Altstadt, dass an manchen Stellen wie dem Gänsebrunnen an der Kirchstraße kaum noch ein Durchkommen möglich war.

(huk)
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