Benzindiebe schlagen auch in Moers zu Zwölf Mal pro Jahr wird Sprit geklaut

Moers · Eine Studie deckt bundesweit erhebliche Steigerung von Tankbetrug auf. Trotz fallender Benzinpreise nehmen die Delikte in vielen Städten deutlich zu. Moers befindet sich auf der Liste der "Sprithochburgen" Deutschlands im Mittelfeld.

 An Tankstellen in Moers wird pro Jahr im Durchschnitt 12 Mal Sprit geklaut, so das Ergebnis einer aktuellen Studie.

An Tankstellen in Moers wird pro Jahr im Durchschnitt 12 Mal Sprit geklaut, so das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Foto: Gerhard Seybert

Anstatt zu bezahlen, ergreifen immer mehr Autofahrer nach dem Tanken die Flucht. In einer Studie durch das Produkt-, Energie- und Finanzdienstleistungsportal "preisvergleich.de" wurden nun die Ergebnisse einer Recherche in 120 bundesweiten Städten veröffentlicht. Auf Platz eins der Sprit-Betrugshochburgen steht Berlin. Die insgesamt 292 Tankstellen in Berlin werden statistisch betrachtet pro Jahr 25 Mal zum Ziel eines Betruges.

Die 21 Tankstellen der Stadt Moers werden laut der Studie im Jahr etwa zwölf Mal im Durchschnitt überfallen. Moers wird damit auf Rang 13 der Betrugshochburgen geführt. Allein in diesem Jahr schätzt Michael Götzen, Betreiber der Aral-Tankstellen an der Römerstraße und auf der Krefelder Straße, wurden beide Tankstellen ungefähr 30 Mal geprellt. Trotz Videoüberwachung in der Römerstraße falle die Aufklärung schwer: "Manche kommen mit gestohlenem Kennzeichen, manche kommen mit gar keinem Kennzeichen", sagt Michael Götzen.

"Oft parken die Betrüger mit dem Auto gezielt zur Straße hin", berichtet Dirk Penderak, Betreiber des gleichnamigen Autoservice auf der Homberger Straße. "Der Fahrer bleibt im Auto sitzen, der Beifahrer steigt mit Sonnenbrille und Cappy aus, tankt, steigt zurück ins Auto und sie fahren schnell vom Hof", schildert Penderak. In diesem Jahr wurden an seiner Tankstelle drei Delikte verzeichnet, die jedoch keinem Täter zugeordnet werden konnten. Die Aufklärungsquote in Moers liege laut der Studie bei 36,1 Prozent. Eine solche Straftat verursache im Schnitt einen Schaden von 50 bis 60 Euro laut Dirk Penderak.

Insgesamt 91 578 Rechnungen wurden bundesweit im vergangenen Jahr nicht gezahlt. Das sei eine neue Höchstmarke. Die Quote der verzeichneten Strafdelikte stieg seit dem Jahr 2010 um 17,3 Prozent an. Auffällig sei, dass die zumeist männlichen Tatverdächtigen bei ihren Vergehen wenig kreativ seien. Sie würden sich zumeist Tankstellen in ihrer unmittelbaren Umgebung suchen. Dennoch lag die Aufklärungsquote im Jahr 2013 bei nur 43,1 Prozent.

(RP)
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