Nettetal Abriss von Hertie und Kino rückt näher

Nettetal · Die Stadt hat die Bauvoranfrage für einen Neubau positiv beschieden. Am ehemaligen Kino gibt es ebenfalls neue Pläne für den Einzelhandel. Sie stehen bisher allerdings nur im Internet. Die Politik fordert mehr Informationen.

Es ist zuletzt recht ruhig geworden um die weitere Entwicklung im Lobbericher Stadtzentrum. Im Hintergrund hat die Stadt aber weiter an Lösungen gearbeitet. Die Bauvoranfrage zu den Plänen auf dem Hertie-Grundstück ist positiv beschieden worden. An der Post selbst wird auch vorerst nichts passieren, dafür bewegt sich nun etwas am Kino.

Die unsägliche Hängepartie um das frühere Karstadt- und spätere Hertie-Kaufhaus an der Ecke von-Bocholtz-Straße /Fenland-Ring könnte demnächst ein Ende finden. "Wir haben die Bauvoranfrage geprüft und positiv beschieden", berichtet die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche. Das Kaufhaus soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden, in dem Einzelhandel untergebracht werden kann. Was konkret geschehen wird, dürfte sich erst mit dem Bauantrag zeigen, den der Investor demnächst einreichen wird. Fritzsche geht davon aus, dass im Frühjahr mit den Arbeiten begonnen wird.

Es wird davon ausgegangen, dass der Lebensmitteldiscounter Netto, der zu Edeka gehört, den weitaus größten Teil des neuen Gebäudes belegen könnte. Wer möglicherweise noch einzieht, ob es zwei oder drei Geschäfte in dem eingeschossig geplanten Neubau geben wird, kann die Technische Dezernentin der Stadt nicht sagen. "Das ist allein Angelegenheit des Investors. Wir können darüber nichts aussagen", erklärte sie.

Geprüft hat die Stadt die Verträglichkeit des Vorhabens - welche Emissionen werden davon ausgehen, werden Abstandsflächen eingehalten, werden auf dem Grundstück ausreichend Stellflächen ausgewiesen? In Teilen des Rates ist man nicht gerade glücklich darüber, dass die Parkplätze das Gebäude zur Straße hin umgeben sollen. Der potenzielle Mieter lege darauf besonderen Wert, um möglichen Kunden zu signalisieren, dass sie ihr Fahrzeug direkt am Geschäft abstellen können. Die Politik sähe dennoch gerne, wenn man das Gebäude optisch etwas abschirmen könnte - mehr als einen der heute üblichen Zweckbauten darf an der Straßenecke niemand erwarten.

Wenn der Bauantrag eingereicht wird, prüft die Stadt Dinge wie die Statik und die Entwässerung. Zuvor muss aber der Abbruch beantragt werden. Dann wird der Kreis eingeschaltet, der das seit Jahren schon leerstehende Kaufhaus und die Grundfläche auf mögliche Altlasten untersuchen muss.

Keine Bewegung wird es in absehbarer Zeit in der unmittelbaren Nachbarschaft des abbruchreifen Kaufhauses geben. Die Post steht auf einem problematischen Grundstück - durch die gesamte Fläche ziehen sich Unmengen an Kabel, im Hof steht ein Technikgebäude. Es ist kaum zu erwarten, dass sich daran in den kommenden Jahren etwas ändern wird.

Bewegung ist dagegen gleich nebenan zu erwarten. Im Internet stehen bereits Informationen und nach Überarbeitung nicht mehr ganz taufrische Entwürfe für einen Bau, der das Kino-Gebäude ersetzen soll. Mit dem Textil-Filialisten Vögele und der Schnäppchenpreis-Kette "Action" scheint es sogar schon Mieter zu geben. 780 Quadratmeter Fläche, die teilbar wären, preist der ortsansässige Immobilienmakler HIC an. Guido Hoersch gibt sich allerdings zurückhaltend. Ja, es stünden schon sehr konkrete Informationen im Internet, aber das Projekt sei längst noch nicht in trockenen Tüchern. Laut Plan soll das Kino durch einen Neubau ersetz werden, der von der tiefer liegenden Ludbachpassage aus ebenerdig betreten wird. Das wäre dann wohl das Ladenlokal für das Textilunternehmen. Zur von-Bocholtz-Straße hin ebenerdig gäbe es darüber ein zweites Ladenlokal - "Action". Dem Investor bliebe als Option, zusätzlich ein kleines, der Bongartzstiftung gehörendes Grundstück gleich nebenan vor der Ludbachpassage dazuzunehmen. Sie hätte dagegen nichts, unterstreicht Susanne Fritzsche. Unterdessen hat die Lobbericher CDU umfassenden Informations- und Beratungsbedarf angemeldet.

(RP)
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