Nettetal AfD-Fraktion hat sich selbst gesprengt

Nettetal · Dem Nettetaler Kreisvorsitzenden der AfD, Lothar Kronauer, ist die eigene Fraktion abhandengekommen. Dirk Schlomski und Manfred Schmitz haben die Fraktion im Nettetaler Rat verlassen und wollen eine neue Fraktion bilden.

Manfred Schmitz nannte gestern zur Begründung "unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten", die er und Schlomski mit Kronauer hätten. Beide sähen keine Chance mehr, sich mit dem Fraktionsvorsitzenden zu einigen. Die Partei werden Schmitz und Schlomski allerdings nicht verlassen - anders als die Kreistagsabgeordneten Rubbert und Neutzling, die am Donnerstagabend in Viersen die Erklärung abgaben, dass sie künftig als "Freie Alternative" im Kreistag mitarbeiten wollen (siehe Seite C 1).

Die "Alternative für Deutschland" hatte bei der Wahl zum Stadtrat im vergangenen Jahr in Nettetal 880 von 16.051 abgegebenen Stimmen erhalten und damit einen Anteil von rund 5,5 Prozent erzielt. In der Umrechnung bedeutete das, dass die Partei mit zwei Mandaten erstmals in den Stadtrat einzog. In Nettetal können zwei Ratsmitglieder eine Fraktion bilden, man will ihnen eine faire Grundlage für ihre Arbeit einräumen.

Die Nettetaler AfD-Fraktion wuchs vor einigen Monaten gar unversehens um ein drittes Mitglied: Manfred Schmitz aus Kaldenkirchen, der ursprünglich für die Wählergemeinschaft "Aktive Bürger Nettetal" (ABN) in den Stadtrat eingezogen war, verließ die Zwei-Mann-Fraktion der ABN in Richtung AfD. Der zeitliche Vorlauf zur Gründung einer neuen Fraktion ist so kurz, dass an der Ratssitzung am kommenden Donnerstag keine AfD-Fraktion mehr teilnehmen kann. Lothar Kronauer, Dirk Schlomski und Manfred Schmitz werden daher vorläufig als fraktionslos gelten. Zu klären ist unter anderem außerdem, ob auch sachkundige Bürger, die zusätzlich in Ausschüssen mitarbeiten, die bisherige AfD-Fraktion verlassen und Schlomski und Schmitz folgen wollen und mit ihnen eine neue Gruppe im Rat bilden möchten.

(RP)
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