Nettetal Besser Hertie-Ruine als die Post gesprengt

Nettetal · Im Zelt der Jugendherberge herrschte prächtige Stimmung, schließlich verbreitete das Karnevalskomitee (KKH) das Motto "In Hinsbeck ist die Welt zu Gast" - aber mit sehr viel Lokalkolorit. Die prächtige Stimmung übertrug sich sofort auf die Bühne, wo Schützenkönig Willy Opdensteinen (Häuptling "Weißer Schnurri") und seine Minister Holger Köhnen (der Barbar) und Günther Camps (der Mandarin) für großes Gelächter sorgten.

 Rainer Klingen, Hinsbecks "Henker vom Galgenberg", legte seine Finger in einige weit offen stehende Wunden.

Rainer Klingen, Hinsbecks "Henker vom Galgenberg", legte seine Finger in einige weit offen stehende Wunden.

Foto: Busch

Nach dem Besuch des Nettetaler Prinzenpaares Stefan II. und Bianca I. Klaßes tobten sich Jungmitglieder des KKH, verstärkt um Lukas Klottka und fünf Tänzerinnen der Garde, tänzerisch und akrobatisch aus. Der Hinsbecker Bundesschützenspielmannszug spielte danach auf.

"Der Henker vom Galgenberg" (Rainer Klingen) reimte mit bissigem Humor und von viel Beifall begleitet über manchen Missstand. Es fehlten immer noch die seit Jahren versprochenen Ortseingangsschilder. Auch die Streichung der finanziellen Mittel für einige Kirchen Nettetals bemängelte er - der große Beifall zeigte, dass er die Stimmung traf. Die Geldräuber von Lobberich hätten seiner Meinung nach besser daran getan, nebenan Hertie hochzujagen. Nach dem Vortrag des Freundeskreises Wingerath stellte Michael Schrömges sein Diät-Tagebuch vor. Ein optischer Höhepunkt war der Auftritt der KKH-Tanzgarde unter Leitung von Laura Schrömges und Nicole Hansen. Präsident Markus Amende dankte den nach elf Jahren scheidenden Sitzungspräsidenten Stephan Ringendahl und Michael Schrömges. Ringendahl ist inzwischen der einzige noch aktive Gründer des KKH von 1985.

Fünf Hinsbecker sangen zu Beginn des zweiten Teils als "Greenmangroup" a capella. Dann leuchtete "Flippe" alias Manfred Braun das oft anstrengende Miteinander von Mann und Frau aus. Jerome Amende berichtete als "Paul Panzer" über junge Familien. Freunde, die gerade Eltern wurden, hätten die Wände ihrer Wohnung mit Ultraschallbildern der Voruntersuchungen tapeziert. Beifallsstürme belohnten den Vortrag. Zum Abschluss sangen die "3 Fründe" zu bekannten Melodien eigene Texte. Sie schlossen eine tolle fünfstündige Veranstaltung ab.

(heko)
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