Nettetal Der "Rote Platz" soll schöner werden

Nettetal · Im September 2018 wird in Breyell die erste urkundliche Erwähnung gefeiert. Bis dahin soll ein lange ruhendes Projekt umgesetzt werden: die Umgestaltung des Lambertimarktes. Doch die Pläne sind nicht unumstritten

 Der Blick vom Alten Kirchturm aus zeigt den Lambertimarkt als karge, wenig einladende Fläche mit einigen Blumenkübeln.

Der Blick vom Alten Kirchturm aus zeigt den Lambertimarkt als karge, wenig einladende Fläche mit einigen Blumenkübeln.

Foto: buschkamp

Holger Michels, Vorsitzender des CDU-Ortsausschusses in Breyell, hofft, dass zur 900-Jahr-Feier ein schlummerndes Vorhaben zum Leben erweckt wird: die Gestaltung des Lambertimarktes. "Wir wollten die Mittel für dieses Vorhaben bereits 2017 in den Etat stellen", erklärt Michels auf Anfrage. Dies soll jetzt für den Haushalt 2018 geschehen. Michels rechnet damit, dass "rund 100.000 Euro" dafür notwendig sein werden. Laut Michels seien sich die Breyeller Politiker aller Fraktionen darin einig, dieses Vorhaben so bald wie möglich umsetzen zu wollen. Viel Zeit ist dafür nicht mehr: Vom 28. bis 30. September 2018 soll in Breyell groß gefeiert werden.

Vor fünf Jahren gab es erste Überlegungen für ein Entwicklungskonzept für Breyell. "Dabei wurden Ideen von Bürgern gesammelt, um den Stadtteil fit für die Zukunft zu machen", erinnert sich Michels. Dabei seien unterschiedliche Handlungsfelder ausgemacht worden: zum einen die Fußgängerzone, zum anderen der Lambertimarkt, der von vielen Breyellern als unattraktiv empfunden wurde. Erste Pläne wurden dafür entwickelt.

Eine Idee war damals, den Alten Kirchturm aus dem 14. Jahrhundert stärker in Szene zu setzen. Doch darüber gab es unterschiedliche Vorstellungen. Laut dem Vorschlag der Verwaltung sollte das mehr als 24 Meter hohe Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, mit LED-Leuchten bestückt werden und auf diese Weise schon von weitem sichtbar werden. Die Kosten dafür wurden auf rund 50.000 Euro geschätzt. Doch dieser Vorschlag fand nicht nur Unterstützer. Der Förderverein Alter Kirchturm Breyell um den Vorsitzenden Reinhard Rankers bevorzugte damals - in Übereinkunft mit dem Werbering Breyell, dem Heimat- und dem Verkehrsverein - eine dezentere Beleuchtung. "Wir wollten den Turm lediglich mit einem Scheinwerfer anstrahlen", sagt der Vereinsvorsitzende.

Allerdings sieht auch Rankers für den zurzeit wenig einladenden Platz Handlungsbedarf: "Die Blumenkübel könnten anders aufgestellt werden, auch Bänke fehlen", nennt er einige Beispiele. Platz genug sei vorhanden.

Laut Satzung ist der aktuell rund 300 Mitglieder zählende Förderverein Alter Kirchturm nicht nur für das Bauwerk selbst, sondern auch für dessen Umgebung zuständig. "Wir öffnen den Turm regelmäßig", erläutert der Vereinsvorsitzende. In dieser Woche sind dort etwa noch zwei Trauungen geplant. Ein Angebot, dass gut angenommen wird. "Bei uns fanden in diesem Jahr bisher zwölf Hochzeiten statt, in der Kirche drei", sagt Rankers. 24 Gäste haben im Turm Platz; das Brautpaar sitzt auf Stühlen mit orangefarbenen Hussen.

Der Turm selbst, in dessen Spitze rund 140 Stufen führen und der mehr als 24 Meter hoch ist, kann ebenfalls zum Feiern genutzt werden. Von dort aus hat man einen Blick auf die umliegenden Stadtteile wie Lobberich, Leuth, Kaldenkirchen, aber auch Süchteln, Dornbusch und Venlo. "Hier ist immer etwas zu tun", sagt der Vereinsvorsitzende. Gerade hätten einige Mitglieder erst einen Stahlschrank eingeräumt. Vor dem Martinsfest soll noch eine neue Lösung gefunden werden, um die Bilder der Kinder künftig in den Fenstern des Turmes auszustellen und anzuleuchten. "Bisher haben wir das mit Holzlatten gemacht. Eine stabilere Befestigung wäre sinnvoll", meint Rankers. Der Förderverein wird sich auch bei der 900-Jahr-Feier beteiligen - etwa mit Infotafeln, die Breyeller Persönlichkeiten vorstellen, und online mit einer Fortschreibung des Breyeller Familienregisters.

(busch)
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