Nettetal Echte Verkaufstalente im Wettbewerb entdeckt

Nettetal · Junge Leute, die im Einzelhandel ausgebildet werden, sollen auch ihr Verkaufstalent beweisen können. Gelegenheit dazu gaben das Rhein-Maas-Berufskolleg in Nettetal, die Kaufmannschule der Stadt Krefeld und das Berufskolleg Viersen neun jungen Frauen und Männern bei einem Wettbewerb.

Einen Moment lang hielt Halil Oezlek den Atem an, als der Kunde ihn nach einem Preisnachlass für die Fußballschuhe fragte. "Wir haben den Preis ja schon reduziert. Aufgrund der guten Qualität und Tragbarkeit des Schuhs müsste er viel höher liegen", antwortete der Auszubildende nach einer unmerklichen Pause. Er wirkte sicher und freundlich, aber auch durchaus überzeugend. Das das war einer der Punkte, für den ihm die Jury beim Nachwuchsverkäufer-Wettbewerb des Kreises Viersen und der Stadt Krefeld den ersten Preis verlieh.

"Sie haben Ihre Produktkompetenz unter Beweis gestellt, Sie alle spielen in der ersten Liga", sagte Markus Ottersbach. Der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Kreis Viersen-Krefeld war mit den Leistungen der Auszubildenden sichtlich zufrieden.

Bereits zum vierten Mal richteten das Rhein-Maas Berufskolleg des Kreises Viersen am Standort in Lobberich, die Kaufmannschule der Stadt Krefeld und das Berufskolleg Viersen den Verkäufer-Wettbewerb für Auszubildende im ersten Lehrjahr aus. Insgesamt führten neun zuvor ermittelte Auszubildende reale Verkaufsgespräch. Dabei stellten sie sich einer besonderen Herausforderung. Denn eine Fachjury, bestehend aus Lehrkräften und Vertretern von ausbildenden Betrieben, bewerteten Freundlichkeit, Kompetenz, Gestik und Mimik der Probanden. Ein besonderes Lob der Jury erhielt die Nettetalerin Hasret Büyükdeniz, die ihre Ausbildung beim Discounter Aldi in Kaldenkirchen absolviert. Im Verkaufsgespräch, bei dem es um den Kauf eines alltagstauglichen Lippenstiftes drehte, merkte man der jungen Kaldenkirchenerin überhaupt nicht an, dass sie in ihrer Ausbildung täglich mit ganz anderen Produkten umgeht. Gekonnt und umsichtig, so als böte sie täglich Kosmetikartikel an, sprach sie die Kundin an, die sie am Ende völlig überzeugt hatte. Das war erst recht der Fall, als ihr die junge Kaldenkirchenerin den Lippenstift mit einem Pinsel auf die Lippen auftrug.

"Das kann das Internet nicht. Im stationären Handel zählen die kompetente Beratung und das unmittelbare Erfolgserlebnis des Kunden beim Shoppen", sagte Markus Ottersbach. Der Geschäftsführer des des Einzelhandelsverbandes sparte auch nicht mit Lob für die Lehrer der jungen Leute. "Sie verdienen den Sonderpreis, die Auszubildenden befinden sich auf einem hohen Niveau. Mit besonderem Engagement widmen Sie sich der Zukunft ihrer Schüler", sagte Ottersbach. Gemeinsam mit den Lehrern werden die Videoaufzeichnungen und die jeweiligen Verkaufsgespräche in den nächsten Tagen noch einmal analysiert.

(ivb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort