Nettetal Ein Jahr ohne Notfallpraxis: Patienten weiterhin verunsichert

Nettetal · Die wenigsten wissen, wann sie in die Notfallpraxis und wann sie in die Ambulanz müssen

 Bis vor einem Jahr gab es im Nettetaler Krankenhaus noch eine Notfallpraxis. Nun sollen Patienten mit etwa Grippebeschwerden nach Viersen. Dennoch betont das Krankenhaus, dass es keinen Patienten wegschickt.

Bis vor einem Jahr gab es im Nettetaler Krankenhaus noch eine Notfallpraxis. Nun sollen Patienten mit etwa Grippebeschwerden nach Viersen. Dennoch betont das Krankenhaus, dass es keinen Patienten wegschickt.

Foto: Busch

Egal, ob es sich um akute Mückenstiche, um ein auftretendes Atemwegsproblem handelt, oder ob man zum geplanten Hüft-Operationstermin in das städtische Krankenhaus geht - die Zentrale Patientenaufnahme (ZPA) im Nettetaler Krankenhaus ist die richtige Anlaufstelle. Vor 15 Jahren wurde die Abteilung als erstes Haus in der Region geschaffen. Sie hat sich zu einer sehr professionell organisierten und ausgestatteten Patienten- und Notaufnahme entwickelt. Dennoch herrscht in der Bevölkerung Verunsicherung, mit welchen Beschwerden man in die Notfallambulanz des Krankenhauses kommen darf.

"Wir sind für alle Notfälle eingerichtet. Gerade zur Heckenschneidezeit kommen viele Patienten, die sich in den Finger, die Hand oder gleich in den Unterarm geschnitten haben", betont Michael Leenen, ärztlicher Leiter und ergänzt: "Niemand wird bei uns weggeschickt." Auch Patienten, die eigentlich in die Notfallpraxis gehören. Sie werden ärztlich versorgt. Es können nur keine Rezepte ausgestellt werden. Als Faustregel gilt: Mit allen Beschwerden, mit denen ein Patient normalerweise zum Hausarzt geht, sollte er in die Notfallpraxis fahren. Alles andere wird in der Notfallambulanz behandelt. "Wir bedauern weiterhin die Entscheidung, dass ohne Not sehr gut funktionierende Strukturen vor einem Jahr zerschlagen wurden", sagt Krankenhaus-Geschäftsführer Jörg Schneider. Damit gemeint, ist, die Schließung der integrierten Notfallpraxis durch die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein.

Die Patientenzahlen sind in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. Während 2014 noch 16.000 Patienten und 2015 rund 18.000 Patienten die ZPA aufsuchten, rechnet das städtische Krankenhaus in diesem Jahr mit rund 20.000. Alle Abläufe von der Kontaktaufnahme durch den Patienten oder des einweisenden Arztes über die OP-Terminierung, die Diagnostik bis hin zur eigentlichen Aufnahme durch den Arzt, ist mit der Zentralen Patientenaufnahme nun gebündelt. Sowohl das Labor als auch der Röntgen- und CT-Bereich liegen in direkter Anbindung der ZPA, so können wichtige Erstuntersuchungen zeitnah und direkt vor Ort erfolgen.

"Mit der Eröffnung der ZPA haben wir damals Neuland betreten", sagt Schneider. Aus anfangs einem Raum sind zwischenzeitlich zehn Behandlungsräume geworden. Insgesamt stehen auf rund 450 Quadratmetern 27 Pflegekräfte zur Verfügung. Die zentrale Anlaufstelle, kurze Wege und - gerade für Notfälle - keine Wartezeiten gehören zum Servicepaket der ZPA", betont Norbert Peffer, Betriebsleiter des städtischen Krankenhauses. Ärztlicher Leiter Michael Leenen ergänzt: "Sämtliche Abläufe werden in der ZPA gebündelt und konsequent auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet."

(ivb)
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