Der Autor Peer Martin erzählt die Geschichte aus zwei Perspektiven: Calvin ist Mitglied einer rechten Jugendgang, die alle Ausländer bis aufs Blut hasst. Zu Hause vernachlässigt, ist die Clique für ihn wie eine Familie. Nuri hat ebenfalls kein Zuhause mehr. Sie kommt als syrischer Flüchtling mit ihrer Familie nach Deutschland und wohnt in einem Asylbewerberheim ganz in Calvins Nähe.

Als Calvin und Nuri aufeinandertreffen und sich verlieben, verändert das Calvins Gesinnung radikal. Er versucht einen Ausstieg aus der rechten Szene und wird selbst Opfer von Hass und Gewalt. Dieser Wandel wird nach Ansicht der Jury absolut nachvollziehbar und spannend erzählt. Doch auch Nuris Geschichte von ihrer Kindheit in Syrien, dem grausamen Bürgerkrieg, ihrer Flucht und dem Leben im Asylbewerberheim hat die Jury tief beeindruckt. Sie gebe den nüchternen Nachrichten über Flüchtlingszahlen und Kontingente ein menschliches Gesicht, das Empathie und Mitfühlen erst möglich macht. Das schonungslose Aufeinandertreffen der in unterschiedlichen Kulturen aufgewachsenen jungen Menschen, die doch zueinander finden, macht Mut. Peer Martins Jugendbuchdebüt ist sehr eindringlich geschrieben. Und die Geschichte von Calvin und Nuri geht weiter. Über alle 13 nominierten Jugendbücher informiert eine Titelliste, sie sind in der Stadtbücherei auszuleihen.