Nettetal Feuerwehr wirbt mit dem roten Pavillon

Nettetal · Es gibt eine personelle Lücke unter den jüngeren Erwachsenen. Sie soll in nächster Zeit geschlossen werden.

 Im roten Pavillon warb die Nettetaler Feuerwehr für ihre Arbeit. Die Löschzüge suchen noch aktive Kräfte im jüngeren Erwachsenenalter. Dazu organisieren sie in nächster Zeit Mitmach-Tage in allen Stadtteilen.

Im roten Pavillon warb die Nettetaler Feuerwehr für ihre Arbeit. Die Löschzüge suchen noch aktive Kräfte im jüngeren Erwachsenenalter. Dazu organisieren sie in nächster Zeit Mitmach-Tage in allen Stadtteilen.

Foto: Busch

Sie helfen, wenn nach einem Rohrbruch Wasser in die Wohnung fließt. Sie holen eine hilflose Katze vom hohen Baum. Sie löschen nachts den Zimmerbrand und rücken bei Unfällen aus und sind auch für ganz große Einsätze bestens ausgebildet. Die freiwillige Feuerwehr Nettetal rückt immer aus, wenn sie benötigt wird. Aber sie sorgt sich um ihren Nachwuchs. Deswegen baute sie beim Frühlingsfest ihren roten Pavillon auf.

Tim Schummers, stellvertretender Zugführer des Löschzugs Kaldenkirchen, warb mit seinem Team in erster Linie um Interesse bei jüngeren, aber nicht den ganz jungen Besuchern. Seit Gründung der Jugendfeuerwehr "sind wir in Nettetal weitestgehend gut aufgestellt und können eine Erfolgsgeschichte vorweisen", sagt Schummers. In der Jugendfeuerwehr gebe es oft sogar eine kleine Warteliste.

Sorgen bereitet ihm und Nettetals Feuerwehr-Pressesprecher Dirk Heußen eher die Gesamtzahl der Aktiven. Es gehe um Nachwuchs ab 18 Jahren, hier klaffe eine Lücke. "Wir wünschen uns mehr Seiteneinsteiger, zum Beispiel Väter, die vielleicht über ihre Kinder den Weg zu uns finden oder sich sozial engagieren wollen", erklärt Schummers. Es gibt viele Gründe, der Feuerwehr beizutreten. Freundschaft, vor Ort helfen und mit dem guten Gefühl zu leben, etwas Sinnvolles getan zu haben. Feuerwehr bedeute aber auch Zusammenhalt und Teamwork, die Bereitschaft, neue Kontakte zu knüpfen, Herausforderungen meistern, Lösungen finden und Erfolge zu teilen. So heißt es auch im Imagefilm der freiwilligen Feuerwehr.

Dem Kaldenkirchener Löschzug gehören rund 45 Aktive an, darunter auch eine Frau. "Wir haben in Nettetal keine Berufsfeuerwehr, sondern wir sind eine freiwillige Feuerwehr. Das wissen viele Bürger nicht", berichtet Tim Schummers. Im Gegensatz zu früher haben heute viele Feuerwehrleute aber ihren Arbeitsplatz außerhalb Nettetals. Im Notfall könnten daher die Löschzüge nicht in normaler Stärke ausrücken, erklärt Dirk Heußen. Mit dem "Mit-Mach-Tag" bei allen Nettetaler Löschzügen wirbt die Nettetaler Feuerwehr um potenzielle Interessenten. "Willkommen ist jeder. Die Bürger können unverbindlich vorbeischauen, sehen, staunen - aber vor allem: mitmachen", kündigt Heußen an. "Vielleicht wird so eine eventuell vorhandene Hemmschwelle überwunden", hofft Tim Schummers. Auf jeden Fall will die Nettetaler Feuerwehr bei Veranstaltungen präsent sein, Fragen beantworten und ihre vielfältigen Aufgaben vorstellen.

(ivb)
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