Nettetal Für die Unterlieger ist der Spargel höchst ungenießbar

Nettetal · In Voursenbeck bleibt die Gemüsekultur ein Ärgernis.

Der Spargel ist längst das weiße Gold eines jeden Bauern geworden, der ein einigermaßen geeignetes Feld zum Anbauen hat. Anbau und Ernte erfordern zwar Geduld und die Bereitschaft, den Rücken beim Stechen krumm zu machen. Aber angesichts des Runs auf das geschickt als Edelgemüse vermarktete Liliengewächs versprechen die fleischigen Wurzelsprossen sieben Jahre lang reiche Ernte, guten Umsatz und Rendite.

Das hat sich vor wenigen Jahren ein Landwirt in Hinsbeck gedacht und auch eine Spargelkultur angelegt. Sie hat zwei Haken. Denn sie liegt am Hang und ist falsch ausgerichtet. Da Folie Spargel besonders früh wuchsfreudig macht, bedeckt sie auch diese Kulturen. Nur - wenn's regnet, ergießen sich Sturzbäche durch die Reihen. Das himmlische Nass ist nachhaltig daran gehindert zu versickern und schießt ungehindert zu Tal. Vom Oberlieger auf den Unterlieger. Letztere sind ausgesprochen unerfreut, wenn sich mit Regenwasser Schlammmassen über Höfe, Gärten und gar im Hausinneren ausbreiten.

Seit Jahren gibt es eine Auseinandersetzung, die den Rat der Stadt Nettetal, die einschlägigen Abteilungen der Stadtverwaltung, die untere Wasser- und die untere Landschaftsbehörde, die Biologische Station, Wasser- und Bodenverbände und vergleichbare Einrichtungen beschäftigen. Bis zum Bundespräsidenten, immerhin, ist das Problem nicht vorgedrungen. Nach der AfD hat die SPD einen wohlmeinenden Antrag in Nettetals Ratsarbeit eingebracht. Da gehört er wegen Unzuständigkeit trotzdem nicht hin und wurde abgewiesen. Ein Trost: Bis zum 24. Juni wird Feld 1 letztmalig geerntet, sieben Jahre sind um. Feld 2 hat noch ein Jahr Zeit.

(lp)
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