Nettetal Gedenktafel für Breyeller Juden

Nettetal · Ausdrücklich begrüßte der Ausschuss für Kultur und Städtepartnerschaften zwei Initiativen zum 100-jährigen Gedenken an die Synagoge in Breyell, die am 21. Oktober 1910 eingeweiht wurde. Sie befand sich an der Biether Straße (heutiges AJL-Gelände) und wurde in der "Reichs-Kristallnacht" in der Nacht zum 9. November 1938 von den Nazis zerstört.

Nur einer der Breyeller Juden überlebte den Holocaust und lebte später in Israel. Vera Gäbler, selbst Ausschuss-Mitglied für die CDU, berichtete von ihrer (Privat-)Initiative, zum Gedenken an Breyeller Juden vor deren ehemaligem Wohnraum Stolpersteine der Erinnerung zu verlegen. Stolpersteine sind künstlerisch bearbeitete Steine, die den Namen des Juden tragen, seinen Geburtstag und das Datum der Deportation oder des Todestages im Konzentrationslager. Drei solcher Stolpersteine sollen am 11. November auf der Josefstraße, einer auf Felderend verlegt werden.

In einer beeindruckenden Präsentation stellte eine Projektgruppe aus Jugendlichen der Gesamtschule (11. Jahrgangsstufe/ Leitung: Christian Hlawa) ihre intensiven Recherchen zur Geschichte der ermordeten Breyeller Juden vor. So führte die Spurensuche auch ins Kempener Kreis-Archiv und ein Vermessungstechniker half, den genauen Standort der Breyeller Synagoge zu bestimmen. Dr. Theo Optendrenk (CDU) sagte, die Projektgruppe habe die Kenntnis um die Breyeller Juden erweitert. Er war sogar sicher, die Gruppe habe "einen weißen Fleck" in der Geschichte Nettetals unter den Nazis beseitigt. Seit langem hatten sich Gesamtschule, die Elterninitiative Kindertraum und Stadtbücherei um eine äußere Form des Gedenkens bemüht. Nun soll eine Gedenktafel aufgestellt werden.

(RP)
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