Nettetal Gian-Luca macht Fortschritte

Nettetal · Familie Gebhardt ist glücklich: Dank Delfin "Pepito" und einem ausgeklügelten Therapiekonzept in Curaçao kann Gian-Luca am Rollator inzwischen eigene Schritte machen.

Viersen/Nettetal Sabine und Marc Gebhardt können es immer noch kaum fassen: Gian-Luca läuft. Es sind kleine Schritte, der Kleine hält dabei seinen roten Mini-Rollator fest umklammert. Zwischendurch lässt er sich auch mal auf den Windel-Popo fallen. "Aber er kann sich dann auch selbst wieder hochziehen", sagt seine Mutter stolz. Gian-Luca übt weiter, aus seinem Gesicht ist eine Mischung aus Stolz und Anstrengung abzulesen.

Um viele Dinge, die für andere Kinder selbstverständlich sind, muss der fast dreijährige Gian-Luca hart kämpfen. Der Kleine hat einen Hirnschaden, bis vor Kurzem konnte er weder laufen noch sprechen. Viele Menschen, unter ihnen auch zahlreiche RP-Leser, im gesamten Kreis Viersen haben in den vergangenen Monaten Anteil genommen am Schicksal des kleinen Gian-Luca. Dadurch sind so viele Spenden zusammen gekommen, dass die Gebhardts mit Gian-Luca in Curaçao auf den Niederländischen Antillen eine Delfin-Therapie machen konnten.

Anstöße auch für die Eltern

Mithilfe seines neuen Freundes Pepito, dem Delfin, und einer ausgeklügelten zweiwöchigen Therapie hat Gian-Luca große Fortschritte gemacht, sagen seine Eltern. "Er kann jetzt zum Beispiel an der Hand laufen, er trinkt aus einem Strohhalm, das Essen klappt besser, Gian-Luca ist noch lebhafter geworden und wir arbeiten noch am Ja- und Nein-Sagen, zählt Sabine Gebhardt unter anderem auf. Die ausführlichen Gespräche mit den Therapeuten in Curaçao haben auch den Eltern neue Anstöße gegeben, wie sie Gian-Luca noch besser fördern können.

"Ein halbes Jahr, so hat man uns gesagt, wirkt die Therapie noch nach und wir müssen regelmäßig weiter üben", sagt Marc Gebhardt. Von der Wirkung der Delfin-Therapie sind die Gebhardts "absolut überzeugt". "Wir würden das unbedingt weiterempfehlen." Sie hätten nicht nur an Gian-Luca Fortschritte gesehen, sondern auch bei anderen Kindern am Therapiezentrum in Curaçao Erfolge miterlebt. Wenn es irgendwie möglich ist, wollen Gebhardts die Delfin-Therapie fortsetzten und im kommenden Mai erneut ins Therapiezentrum nach Curaçao reisen. "Wir sparen jeden übrig gebliebenen Cent dafür", sagt Sabine Gebhardt.

Schwanzflosse bringt Glück

Ab der nächsten Woche geht Gian-Luca wie viele andere Kinder in seinem Alter auch, in den Kindergarten. Ohne Mama und Papa, aber mit seinem neuen Glücksbringer, den der Kleine nun Tag und Nacht um den Hals trägt: Ein silberner Anhänger mit der Schwanzflosse eines Delfins. "Es ist die Original-Nachbildung der Schwanzflosse von Pepito", sagt Vater Marc Gebhardt. So ist Gian-Lucas neuer Freund auch bei der Therapie zu Hause immer irgendwie mit dabei.

(RP)
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