Nettetal Große Grundschul-Harmonie in Breyell und Schaag

Die Halbwertzeit von Ratsbeschlüssen zur Schulplanung reicht nicht einmal mehr ein Schuljahr weit. Diese Feststellung traf Schuldezernent Armin Schönfelder im Schulausschuss, als er den künftigen Schulverbund für Breyell und Schaag vorstellte. Noch vor einem Jahr war er überzeugt, dass die Hubertusschule in Schaag eine eigene Zukunft habe. Im Stadtteil gebe es ein ausreichendes Reservoir an nachrückenden Kindern.

Das gibt es wohl, aber die Verwaltung und dien Politik haben den Elternwillen falsch eingeschätzt. Es wurden nur 13 Kinder an der Schaager Grundschule angemeldet. Damit konnte sie keine neue Eingangsklasse bilden, außerdem blieb die Schule unter der Mindestzahl von 92 Kindern insgesamt. Ende April hatte Schönfelder ein Einsehen darin, dass alles rechnen nichts bringen würde. Er bat den Rektor der Gemeinschaftsgrundschule Breyell, Horst Gerlach, sich auf einen Schulverbund mit Schaag einzustellen. "Widerwillig" habe er sich darauf eingelassen, bekannte Gerlach. Die Zeit erschien ihm zu kurz, er fürchtete außerdem Konflikte. Die stellten sich nicht ein, denn "die Wende kam aus Schaag". Dort war man sofort zu konstruktivem Miteinander bereit. Die Elterngremien und Fördervereine sowie die Kollegien beider Schulen fanden erstaunlich schnell in großer Harmonie zueinander. "Manches ging wesentlich schneller als wir erwartet hatten", sagte Gerlach. Dies bestätigte auch Schulamtsdirektor Thomas Bongartz, der vor allem darauf hinwies, er könne nun leichter Fachlehrer in das größere System abordnen und sogar eine Konrektor-Stelle ausschreiben. Eine gemeinsame OGS steht noch auf dem Wunschzettel des neuen Verbundes. Spannend wird nun, welches Schicksal die katholische Grundschule Breyell nimmt. Auch sie verliert kontinuierlich Schüler und könnte bald unter 92 Kinder insgesamt rutschen.

(lp)
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