Nettetal Heimat für Schule und Sport

Nettetal · Die neue Sporthalle an der Ravensstraße in Kaldenkirchen wird heute eröffnet. Um 11 Uhr beginnt die Festveranstaltung, die am Sonntag mit einem sportlichen Tag des TSV Kaldenkirchen fortgesetzt wird.

 Die neue Sporthalle bleibt "harzfrei". Das bei Handballern oft benutzte Haftmittel soll in Kaldenkirchen tabu bleiben. Man kann auch so ins Netz treffen, wie Christian Wagner und Armin Schönfelder demonstrierten.

Die neue Sporthalle bleibt "harzfrei". Das bei Handballern oft benutzte Haftmittel soll in Kaldenkirchen tabu bleiben. Man kann auch so ins Netz treffen, wie Christian Wagner und Armin Schönfelder demonstrierten.

Foto: Busch

Heute schlägt der Sport in Nettetal ein neues Kapitel auf. Um 11 Uhr eröffnet Bürgermeister Christian Wagner die Sporthalle an der Ravensstraße in Kaldenkirchen. Der Bau setzt in vieler Hinsicht Maßstäbe: Nach den Entwürfen des Architekten Timo Kotschate entstand hier ein Passivhaus, die Halle bildet nun die Heimat des Hallensports der Schulen und des TSV Kaldenkirchen, und sie wurde von einem Förderverein maßgeblich vorangetrieben.

Letzteres hat jedoch auch für negative Schlagzeilen während der Planungs- und Bauphase gesorgt. Die vom Verein zugesagten Mittel in Höhe von 500 000 Euro mussten aus dem Wirtschaftsplan des Nettebetriebs ausgebucht werden, und selbst jetzt ist noch nicht endgültig klar, für welche Leistungen der Verein am Ende stehen wird. Bürgermeister Christian Wagner will davon jedoch jetzt, wo die Halle fertig ist, nichts wissen. "Für uns zählt jetzt das Ergebnis. Mit einer Ausnahme hat es auch keine Kostensteigerung gegeben. Damit hat die Stadt Nettetal in den vergangenen Jahren mehr als zehn Millionen Euro in Kaldenkirchen investiert", sagte er gestern.

Glückliche Umstände

Nach massivem Drängen aus den Reihen des TSV hatte die Stadt 2008 den Bedarf für eine Zweifeld-Sporthalle im Stadtgebiet festgestellt und sich für Kaldenkirchen als Standort entschieden. Der Bau wäre dennoch auf die lange Bank geschoben worden, wäre ihr nicht das Konjunkturpaket II in den Schoß gefallen. Das Investitionsprogramm des Bundes als Antwort auf die weltweite Finanzkrise 2008 machte 1,2 Millionen Euro Fördermittel frei. Der Förderverein, der zunächst an der Arnold-Janssen-Straße eine Fläche ausgesucht hatte, einigte sich mit der Firma Lueb & Schumacher auf ein Grundstück des Unternehmens. Vorteil: Auch hier ist die unmittelbare Nähe zum Schul- und Sportzentrum im Kreuzmönchdorf gegeben.

Ursprüngliche Pläne einer Halle mit Festfoyer und Küche im Obergeschoss wurden noch in der Planungsphase gestrichen. Und auch wenn in einigen Köpfen Flausen von einer "Mehrzweckhalle" herumspuken, ist sie dem Schul- und Vereinssport vorbehalten. Allein 18 Handballmannschaften des TSV werden hier trainieren und spielen, möglich sind auch alle anderen Hallensportarten. An einer Stirnwand wartet eine Wand darauf, beklettert zu werden.

Ins Auge sticht das dunkle Rot des Hallenbodens und der Fassade sowie der Türen. Timo Kotschate berichtete, dass die Farben und die verwandten Materialien mit Bedacht ausgesucht wurden. "Wir haben im Vergleich zur Lobbericher Halle, die vor sechs Jahren errichtet wurde, wieder sehr viele Neuerungen eingebaut", unterstrich die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche. Das betrifft nicht nur den Passivhausstandard, sondern pflege- und hygienefreundliche Materialien. KOMMENTAR/ FRAGE DES TAGES

(RP/rl)
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