Nettetal In der Schreinerei Sötje sind selbst Lacke umweltverträglich

Nettetal · Glatt wie Glas das Holz, edel das Design, selbst ein einfaches Regal macht was her - und es ist umweltfreundlich hergestellt: "Wir setzen schon seit Jahren auf Nachhaltigkeit", sagte Uwe Sötje. Die Kaldenkirchener Schreinerei verharrt nicht auf erreichte Standards, sondern geht kontinuierlich auf diesem Weg weiter. So verwendet das Unternehmen umweltverträgliche, weil wasserhaltige Lacke. Es ist damit "Vorreiter in dieser Branche in der Region" - und bekam deshalb jetzt eine Auszeichnung.

 Firmenchef Uwe Sötje und Innenarchitektin Mechthild Kempe sind stolz auf die Auszeichnung der Schreinerei, die ihren nachhaltigen Weg geht.

Firmenchef Uwe Sötje und Innenarchitektin Mechthild Kempe sind stolz auf die Auszeichnung der Schreinerei, die ihren nachhaltigen Weg geht.

Foto: Burghardt

"Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg, an dem auch alle unsere Mitarbeiter teilhaben", bemerkte Innenarchitektin Mechthild Kempe. Dafür gab es jetzt den Hesse Innovationspreis 2015. Der Lackhersteller Hesse aus Hamm, weltweit ein führendes Unternehmen der Branche, registrierte im Handwerk Zurückhaltung bei der Verwendung von umweltverträglichen Wasserlacken. Oft wird noch Nitrolack verwendet - leicht zu verarbeiten, aber voller gesundheitsschädlicher Lösungsmittel und schwer zu entsorgen.

Ein Umdenken sollte der Innovationspreis bewirken. "Da wir seit eineinhalb Jahren nur solche Wasserlacke verwenden, haben wir uns beteiligt", berichtete Sötje. Bei den HammerMechthild KempeInnovationstagen im Mai stimmte das Fachpublikum mehrheitlich für vorgestellte Sötje-Produkte wie Bücherregal oder TV-Schrankwand.

Die Schreinerei motiviert das. "Auch im Innenausbau, bei Türen oder Treppen lässt sich umweltfreundlich arbeiten", sagt Sötje. Seine Firma setze auf möglichst einheimische Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft: "Wenn ein Kunde Mahagoni möchte, fragen wir vorsichtig, ob er auch für Umweltschutz wäre." Energieeffizient läuft die Produktion: "Die Beheizungsanlage füttern wir mit unseren Holzabfällen, den Strombedarf decken wir mit der eigenen Photovoltaik-Anlage." Die Umstellung auf Wasserlacke "war natürlich eine Umstellung und eine Investition", räumt Sötje ein. So sei das Verarbeitungs- und Trocknungsverfahren aufwändiger und langwieriger, es mussten neue Lackier- und Spritzkabinen her.

Die Kunden zahlen nicht den Preis. "Wasserlacke sind zwar etwas teurer, aber das wirkt sich im Gesamtpreis eines Möbels kaum aus", erläuterte Kempe. So schwang "auch ein bisschen Stolz" mit, dass zur Preisverleihung renommierte Fachleute und Medien kamen. Der Hesse Innovationspreis 2015 ist mit 10000 Euro dotiert. Chef Uwe Sötje will einen Teil des Preisgeldes an die elf Mitarbeiter verteilen und in die Ausstellungsräume investieren.

(jobu)
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