Nettetal In Wohnzimmer-Atmosphäre Karnevalslieder singen

Nettetal · 200 Besucher kamen zum zweiten karnevalistischen Mitsing-Abend im Hotel Stadt Lobberich. Die Enge gab die richtige Stimmung zum Singen

 Im Hotel Stadt Lobberich spielten die "3 Fründe" Karnevalslieder aus den vergangenen 100 Jahren — die Besucher sangen lautstark mit.

Im Hotel Stadt Lobberich spielten die "3 Fründe" Karnevalslieder aus den vergangenen 100 Jahren — die Besucher sangen lautstark mit.

Foto: J. Knappe

"Däm Schmitz sing Frau es durchgebrannt", "Wenn du eine Schwiegermutter hast" oder "Du kannst nicht treu sein" - beim zweiten karnevalistischen Mitsing-Abend der Karnevalsband "3 Fründe" im Hotel Stadt Lobberich standen die Karnevalshits der vergangenen rund 100 Jahre im Mittelpunkt. Die ältesten drei stammten aus den Jahren 1907, 1928 und 1935.

Damit auch wirklich jeder der rund 200 Besucher mitsingen konnte, hatten die Initiatoren Rudi Wilmen von den "3 Fründen" und Hotel-Inhaber Helmut Schatten ein Heft mit den Texten erstellt. Passend zum Lied "Ach wär ich nur ein Einzigmal" (1955) zog das Nettetaler Stadtprinzenpaar Susanne I. (Hauser-Glitz) und Hans-Gerd I. (Hauser) mit großem Gefolge ein.

Wilmen war das familiäre, das enge Miteinander der Besucher wichtig. "Nur diese Wohnzimmer-Atmosphäre gibt die richtige Stimmung zum Singen", sagte er. Lediglich die Anzahl der Besucher wurde von 150 auf 200 erhöht. Die Stimmung gab ihm Recht: Es war eng und warm, überall wurde gesungen, geschunkelt und gefeiert. Auch der Karnevalsprinz Hans-Gerd I. stimmte ihm unbewusst zu, als er bei seinem Auftritt rief: "Dat is richtige Karneval: en bisschen Wärme, en bisschen Nähe, on völl Sänge." Er und sein Gefolge blieben zum Feiern.

30 Karnevalslieder hatten die Organisatoren ausgewählt. Übertroffen wurden alle vom Lobbericher Heimatlied "Samt und Seide" von 1948, das viele auch ohne Textheft beherrschten. Es folgten Hits aus den 1970er-Jahren: "Mer losse d'r Dom in Kölle" (1973) und das "Altbier-Lied" (1977), danach "Kumm, loss mer fiere" (1991) und "Die Karawane zieht weiter" (1998), "Dat es Heimat" (2015) und "Wo die Stääne sin" (2017). "Ein genialer Abend", sagte Wilmen. "So hatte ich mir das vorgestellt, und ich bin begeistert, wie die Leute mitziehen. Die singen noch in den Pausen weiter."

Einen Teil des Eintrittsgelds spendeten die Organisatoren erneut an heimische Institutionen. An welche, das entschieden die Besucher bei einer Wahl: Hospitz Löwenkinder, Verein Alte Kirche Lobberich, Jugend der Billardfreunde Lobberich, Bundesschützenspielmannszug Hinsbeck und Nabu-Naturschutzhof. Der genaue Betrag steht erst nach Abzug der Kosten fest. Als Zugabe spendete das Hausmeisterehepaar Riedel vom Rhein-Maas-Berufskolleg in Lobberich das Schülertrinkgeld aus ihrem Kiosk: 110 Euro.

(heko)
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