Nettetal Kita kostet 195.000 Euro mehr

Nettetal · Viele Bauvorhaben werden teurer als geplant. Mehr als eine Million Euro zusätzlich bewilligte jetzt der Betriebsausschuss für Projekte in den Stadtteilen, für Kindergärten und sozialen Wohnungsbau.

 Der DRK-Kindergarten an der Färberstraße in Lobberich soll zum neuen Kindergartenjahr im August eröffnet werden. Für den Bau bewilligte der Betriebsausschuss in seiner letzten Sitzung vor den Ferien zusätzlich 195.000 Euro.

Der DRK-Kindergarten an der Färberstraße in Lobberich soll zum neuen Kindergartenjahr im August eröffnet werden. Für den Bau bewilligte der Betriebsausschuss in seiner letzten Sitzung vor den Ferien zusätzlich 195.000 Euro.

Foto: Siemes

Hier 177.000 Euro, da 195.000 Euro - manche Bauvorhaben in der Stadt werden teurer als vorgesehen. Insgesamt mehr als eine Million Euro zusätzlich bewilligte jetzt der Betriebsausschuss für Planung und Durchführung von Bauprojekten in den Stadtteilen.

Die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche bezeichnet solche Abweichungen als "durchaus normal": "Abweichungen von 30 Prozent nach oben oder unten sind bei Kostenschätzungen im Rahmen des Üblichen." Für die Phasen der Kostenermittlung eines Bauprojekts gebe es DIN-Normen, die Schwankungen berücksichtigten; selbst in der konkreten Baukostenplanung seien noch Abweichungen möglich: "Davon gehen auch die Rechnungshöfe aus, solche Mehrkosten sind keine Kostensteigerungen." Die Verwaltung habe "in den letzten Jahren gut gerechnet", so Fritzsche, doch Unwägbarkeiten ließen sich nicht vorhersehen.

Was das konkret heißt, wurde deutlich an einem Bauprojekt in Lobberich, das kurz vor der Inbetriebnahme steht: "Für die Fertigstellung der Kindertagesstätte Färberstraße werden weitere 195.000 Euro benötigt", heißt es in der Vorlage zur Genehmigung einer Dringlichkeitsentscheidung. 2,8 Millionen Euro wurden in den Wirtschaftsplänen bereitgestellt - doch die reichen nicht: "Ein aktuelles Problem sind die Ausschreibungen. Überall wird gebaut, du kriegst heute niemanden mehr", klagte Fritzsche. So habe es keine wirtschaftlich akzeptablen Bewerbungen für die Fenster im Kindergarten gegeben, neue Ausschreibungen führten zu "Verzögerungen im Bauablauf" - und dadurch zu Mehrkosten.

Zum Schutz vor Feuchtigkeit und Kälte mussten zwischenzeitlich Notverschalungen für die Fensteröffnungen und eine Bauheizung her, Mehrkosten von 15.000 Euro entstanden. 50.000 Euro zusätzlich mussten aufgebracht werden, weil eine Fachkraft aus dem Nettebetrieb ausschied und ihre Aufgaben einer selbständigen Architektin übertragen werden mussten. Durch weitere unvorhergesehene Maßnahmen wird nun der Kindergarten in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) um 195.000 Euro teurer. Weil der Ausschuss die Mittel bewilligte, kann die Einrichtung wie geplant zum neuen Kindergartenjahr im August eröffnet werden.

Bei anderen Vorhaben entstehen Mehrkosten schon in der Planungsphase, etwa beim neuen Kindergarten in Breyell. Vermessungen, Ausschreibungen und Planungsleisten schlagen mit 177.000 Euro mehr zu Buche. Kostenschätzungen für ein neues Lehrschwimmbecken - das alte in Breyell ist bekanntlich marode - machen 30.000 Euro aus.

Für die Umstrukturierung des Schulzentrums Kaldenkirchen mit Neubau eines Kindergartens sind zur Ermittlung der Kostenschätzung 50.000 Euro nötig. Für "planerische Vorüberlegungen", was aus dem Gelände des ehemaligen DRK-Kindergartens am Sassenfelder Kirchweg wird, müssen 30.000 Euro her, für die Planung des sozialen Wohnungsbaus am Caudebec-Ring 10.000 Euro, der Rathauserweiterung 85.000 Euro. Insgesamt werden diese Planungsvorhaben um 382.000 Euro teurer.

Die Mittel für die Mehrausgaben werden zum Teil aus dem Programm "Gute Schule 2020", zum Teil aus anderen Haushaltstöpfen entnommen. Die Haushaltsplanung wird wohl überarbeitet werden müssen. Fritzsche: "Wir werden uns zum neuen Wirtschaftsplan neu aufstellen müssen."

(jobu)
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