Nettetal Königs will Türken für Venete interessieren

Nettetal · Der Wachstumsmarkt Türkei, die Entwicklung der Tuchweberei Achter + Ebels zur internationalen AUNDE-Gruppe sowie Borussia Mönchengladbach standen bei der 31. Auflage der Nettetaler Wirtschaftsgespräche im Fokus.

Im Rittersaal von Schloss Krickenbeck schwärmte Rolf Königs, Vizepräsident der türkisch-deutschen Handelskammer, von der rasanten Entwicklung der Türkei. Nettetal möchte gerne türkische Unternehmen auf den neuen Gewerbepark Venete aufmerksam machen.

Königs hatte 1989 sein erstes türkisches Unternehmen gegründet. Bereut habe er dies nicht — im Gegenteil. Königs verbindet heute vielfältige Kontakte mit türkischen Unternehmen und Unternehmern in beiden Ländern. "Wir haben nach den gleichen Grundsätzen gehandelt: Nicht in der Türkei billig für den deutschen Markt produzieren, sondern im Land für das Land. Die Gelder blieben in der Türkei", berichtete er. Inzwischen gehören zwei große Hotels sowie Zement- und Betonwerke zum Engagement der Gruppe.

Vor etwa 130 Zuhörern erklärte Königs, er setze auf Nachhaltigkeit und sei auch in schlechteren Zeiten in der Türkei geblieben. Das Firmenfundament bleibe Textil. Der Betrieb fertige komplette Sitzsysteme für "nahezu alle Autohersteller der Welt".

Die Frage von Bürgermeister Wagner, wie er türkische Unternehmen für Nettetal gewinnen könne, beantwortete Königs mit einer Zusage: "Erläutern Sie mir ihr Konzept. Ich verspreche ihnen, ich werde sie mit den richtigen Leuten zusammenbringen." Nach seiner Meinung sei die Türkei reif für den EU-Beitritt. Die EU brauche das Land als Energiedrehscheibe und Mittler nach Asien und Afrika. Er fügt hinzu: "Deutschland hat in der Türkei einen sehr positiven Ruf."

Auch was zu Borussia

Natürlich ließen die Zuhörer den Gast, der auch Präsident des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach ist, nicht ohne Fragen zu seinem Verein weg. Königs erläuterte, die Vereinsführung verfolge die Strategie einer nachhaltigen Entwicklung. Als er 1999 Verantwortung übernommen habe, sei der Verein faktisch pleite gewesen. Er habe 43 Millionen Mark Schulden gehabt. Um das Präsidentenamt habe er sich nicht gerissen. Aber nach einem ersten Besuch am Bökelberg habe er sich selbst in Pflicht genommen und mit dafür gesorgt, dass die Borussia schuldenfrei wurde und ihr neues Stadion bauen konnte.

(le-)
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