Nettetal Krankenhaus baut sich schön

Nettetal · Nettetals Krankenhaus investiert 14,5 Millionen Euro in einen Erweiterungsbau und Parkplätze. Dafür gibt es zusätzliche und bessere Räume für die Radiologie, für die Dialyse, für ein medizinisches Versorgungszentrum und die Küche.

Nettetal: Krankenhaus baut sich schön
Foto: Krankenhaus Nettetal

Das Nettetaler Krankenhaus will die Weichen für die Zukunft stellen. Und ein wichtiger und entscheidender Schritt dazu ist der viergeschossige Erweiterungsbau, dessen Planung nun einstimmig beschlossen wurde. "Wir wollen unser Haus zukunftsfähig machen, denn es soll auf Dauer erhalten bleiben", unterstreicht Günter Werner, Aufsichtsratsvorsitzender der Städtisches Krankenhaus Nettetal GmbH.

Und weil das Krankenhaus im Wettbewerb mit anderen Häusern der Region stehe, müsse es attraktiv bleiben: "Wir müssen unser Angebot erweitern." - im Rahmen der 187 Betten, die dem Haus vom Land zugestanden werden.

Der Erweiterungsbau soll an der Südwestecke an den Bettentrakt angedockt werden. Ihm fällt ein Pavillon zum Opfer, in dem augenblicklich noch die Chirurgische Praxis Dr. Falk untergebracht ist; das bisher dort beheimatete Psychologische Institut Niederrhein (PIN) ist für die Phase der zweijährigen Bauzeit in die ehemaligen Räume der LBS an der Hochstraße/Ecke Marktstraße umgezogen. Die Praxis Berg ist schon in den Altbau gezogen.

Im Untergeschoss des Erweiterungsbaus soll die Küche neue Räume finden. Bisher ist sie noch im Keller des Uraltbaues untergebracht. Eine Untersuchung habe ergeben, dass ein Umbau dort wirtschaftlich nicht machbar sei, erläutert Krankenhausgeschäftsführer Jörg Schneider. Eine Vergabe der Essenszubereitung an einen Caterer habe man aus praktischen und Qualitätsgründen verworfen.

Im Erdgeschoss soll die Röntgenabteilung untergebracht werden, ebenso eine Radiologische Praxis mit einem Magnetresonanztomographen (MRT). Bisher werden MRT-Untersuchungen im Raum Nettetal nicht angeboten. Ambulante oder stationäre Patienten müssen dafür nach Kempen, Viersen und in Großstädte geschickt werden. "Dies ist nicht nur für das Nettetaler Krankenhaus, sondern für die gesamte Region ein Gewinn", betont Nettetals Erster Beigeordnete Armin Schönfelder, der auch Geschäftsführer des Krankenhauses ist.

Im ersten Geschoss werden der von einer Praxis betriebenen Dialyse, die jetzt im Uraltbau räumlich eingeschränkt untergebracht ist, 550 Quadratmeter zur Verfügung stehen; sie kann deshalb von 14 auf 21 Plätze (einschließlich Isolierbetten) aufgestockt werden. In den weiteren Geschossen ist dann noch genügend Platz für das Psychologische Institut Niederrhein, eine Nephrologische Praxis (Nieren- und Bluthochdruckerkrankungen) sowie ein Medizinisches Versorgungszentrum. Zudem können bis zu 20 Betten in komfortabel ausgestatteten Ein- und Zweibettzimmern eingerichtet werden. "Gerade für Einbettzimmer haben wir eine erhöhte Nachfrage, die wir nicht befriedigen konnten", berichtet Schneider. Insgesamt stehen in dem Erweiterungsbau 3500 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung.

Die nach dem Umzug der Radiologie frei werdenden Räume im Hauptgebäude sollen für die Erweiterung der Endoskopie und der Intensivstation genutzt werden. Und die demnächst freiwerdenden Räume der Küche und der Dialyse im Uraltbau möchte ein regionales Sanitätshaus anmieten. Dies habe für "Patienten den Vorteil kurzer Wege und einer zentralen Versorgung".

An der Detailplanung wird derzeit in dem Düsseldorfer Büro Sander Hofrichter (a-sh) gearbeitet, das auch die Erweiterung des Irmgardis-Hospitals Süchteln plante. "Voraussichtlich Anfang 2017" wird mit dem Bau begonnen. Ende 2018 will man fertig sein und dann 13,2 Millionen Euro verbaut haben. Finanziert über Eigenkapital, die Baupauschale des Landes (jährlich 300.000 Euro, schon 1,7 Mio. Euro auf der hohen Kante) und Darlehen. Auch mit späteren Mieteinnahmen wird kalkuliert.

Weitere 1,2 Millionen Euro steckt das Krankenhaus in die Außenanlagen, in denen es dann 180 Stellplätze für Autos geben wird. Das Gelände südwestlich des Krankenhauses wird entsprechend erweitert, auch das ehemalige Haus Wilms abgebrochen. Für die während der Bauphase wegfallenden Parkplätze werden 24 Stellplätze fürs Personal nördlich des Krankenhauses neu angelegt. An das Kleingartengelände aber gehe man nicht heran.

(mme)
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