Nettetal Künstlerische Naturforschung in Leuth

Nettetal · Barbara Schmitz-Becker zeigt ab morgen in ihrem Atelier, wie sie sich an die Welt der Natur annähert

 Die Objekte erinnern sie zugleich an Spinnen oder Quallen.

Die Objekte erinnern sie zugleich an Spinnen oder Quallen.

Foto: b-r

Immer wieder erstaunt die Zartheit, Leichtigkeit und Zurückgenommenheit, mit der Barbara Schmitz-Becker sich in ihrem Atelier in Leuth an die Welt der Natur annähert, sie aufgreift und in ihrer künstlerischen Bearbeitung weit über sie hinausgeht.

Der Besucher sollte schon in alle Winkel der geräumigen Ausstellungshalle der Künstlerin schauen, den Blick vom Boden über die Wände auch mal in die Höhe richten, um wirklich jedes Detail ihrer aktuellen Ausstellung entdecken und genießen zu können.

"Herbarium und weitere Naturforschungen" nennt die 1968 in Osnabrück geborene Künstlerin ihre aktuelle Präsentation. Schmitz-Becker beschäftigt sich seit Jahren konsequent mit Phänomenen der Natur, beobachtet natürliche Prozesse, untersucht Pflanzen und Kleinstlebewesen, um sie in ihrer künstlerischen Arbeit auf eine verblüffend neue Weise und mit teils ungewöhnlichen Materialien darzustellen.

Aus feinem Draht entwickelt sie kleine Strukturen, die sie zu großen Gebilden wie Schwärmen zusammenfügt. Kaum zu glauben - aber der Draht ist zusammengehäkelt. Die Strukturen aus Draht sind dreidimensionale Raumzeichnungen: "Was ich zweidimensional gedacht habe, setze ich in die dritte Dimension um", sagt Schmitz-Becker. Von der Pusteblume ausgehend, entwickelt sie eine Gruppe von aus Draht gefertigten "Seeds" - in der Bewegung der von der Decke herabhängenden Objekte erinnern sie zugleich an Spinnen oder Quallen.

Neue Kokons hat sie gebaut, Schutzräume für Samen, Pflanzen, Wesen. Durch eine Öffnung an der Seite schaut der Besucher in diese geheimnisvolle Welt. Zarte Monotypien verwandeln Ackerwinden, Farne und andere Gewächse in zauberhafte Strukturen.

Schmitz-Becker hat für die Ausstellung drei Unikat-Editionen entwickelt: zwei unterschiedliche Monotypien und ein kleines Objekt aus Draht und Textilfaser, der "Schattenfänger".

Die Ausstellung "Herbarium und weitere Naturforschungen", Busch 8 in Leuth, wird am morgigen Samstag, 5. Mai eröffnet, und ist bis Sonntag, 13. Mai, samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

(b-r)
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