Nettetal Kulturfreunde wollen sich nicht mehr durch Abos fest binden

Nettetal · Für die städtischen Kulturveranstaltungen bietet die Nettekultur Abonnements an. Doch immer seltener wollen sich Kunden auf eine Veranstaltungsreihe festlegen. Sie kaufen häufiger Einzelkarten, stellt die Nettekultur fest.

 Teresa Weißbach und Helmut Zierl sind in der Beziehungskomödie "Wir lieben und wissen nichts" heute in der Werner-Jaeger-Halle zu sehen.

Teresa Weißbach und Helmut Zierl sind in der Beziehungskomödie "Wir lieben und wissen nichts" heute in der Werner-Jaeger-Halle zu sehen.

Foto: Jürgen Frahm

Mit einem Theaterknüller wartet das städtische Kulturprogramm am heutigen Freitag, 19. Februar, auf. Um 20 Uhr ist Moritz Rinkes unterhaltsames Schauspiel "Wir lieben und wissen nichts" in der Werner-Jaeger-Halle in Lobberich zu sehen. Die Produktion des Euro-Studios Landgraf ist mit Helmut Zierl, Elisabeth Degen, Teresa Weißbach und Uwe Neumann prominent besetzt. Die vier Darsteller mimen zwei Paare, die sich zum berufsbedingten Wohnungstausch treffen. Immer stärker geraten die beiden Paare und ihre Beziehungen auf Kollisionskurs, bis seit Längerem schwelende Krisen aufbrechen.

Das Schauspiel wird im Abonnement 2 des städtischen Kulturprogramms angeboten. In der aktuellen Spielzeit fanden sich für die Abonnements 1 und 2 insgesamt rund 700 Abo-Kunden. Seit 2007 ist die Zahl der Abo-Kunden damit stabil, wenngleich sie nicht so hoch ist wie früher: "Wir hatten mal 900 Abo-Kunden", sagt Roger Dick von der Nettekultur. Derzeit liegt die Auslastung durch die Abonnements bei rund 70 Prozent. Neben den gestiegenen Preisen, die Dick als Grund für die gesunkene Zahl verkaufter Abonnements ausmacht, spiele auch der steigende Wunsch nach Flexibilität bei Theaterfreunden eine Rolle. "Die Leute wollen sich heute nicht mehr fest binden und sich das Programm vorschreiben lassen", sagt Dick, "sie möchten es sich selbst ,basteln'." Statt durch ein Abonnement also fünf Veranstaltungen zu buchen, von denen man vielleicht nur zwei oder drei wirklich sehen möchte, informieren sich Kulturinteressierte lieber über das Veranstaltungsprogramm und kaufen dann gezielt Einzelkarten für die Stücke, die sie sehen möchten.

So stellte die Nettekultur zwar fest, dass die Zahl der verkauften Abonnements gesunken ist, der Verkauf von Einzelkarten hingegen laufend steigt. Großen Anklang finden Kabarett- und Comedy-Veranstaltungen, etwa die Comedynacht, die im April stattfindet und für die schon keine Karten mehr erhältlich sind. Für den Abend mit der "Kanzlersouffleuse" Simone Solga am 3. März hingegen gibt es noch Tickets.

Sorgen bereitet den Organisatoren mitunter das Kindertheater: Im städtischen Kulturprogramm gibt ein abwechslungsreiches Angebot für Kindergartenkinder, Grundschüler, Jugendliche, doch "Kindertheaterstücke sind nicht zwangsläufig voll", sagt Dick. Einzelne Stücke sind, gerade in der Vorweihnachtszeit, schnell ausverkauft, bei anderen Produktionen bleiben viele Stühle leer. Für das Stück "Noah und der große Regen" am 15. März etwa gibt es noch Karten, das Stück eignet sich für Kinder ab vier Jahre.

Karten für das Theaterstück "Wir lieben und wissen nichts" heute, 20 Uhr, in der Werner-Jaeger-Halle, An den Sportplätzen 7, gibt es für 11 bis 22 Euro bei der Nettekultur, Doerkesplatz 3 in Lobberich, Telefon 02153 898 4141. Schüler, Studenten, Auszubildende und Empfänger von Sozialleistungen zahlen sieben bis 14 Euro.

(RP)
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