Nettetal Maler zeigen ihr Bild vom Niederrhein

Nettetal · Mitglieder der Künstlergruppe "Klatschmohn" präsentieren im Infozentrum der Biologischen Station Krickenbecker Seen 40 unterschiedliche Arbeiten. In Aquarell und Pastell setzten sie Kopfweiden, Moore und Wälder in Szene

 Angela Buckenhüskes (links) und Renate Niehues gehören der Künstlergruppe "Klatschmohn" an. Acht Mitglieder der Gruppe stellen derzeit im Infozentrum der Biologischen Station Krickenbecker Seen aus.

Angela Buckenhüskes (links) und Renate Niehues gehören der Künstlergruppe "Klatschmohn" an. Acht Mitglieder der Gruppe stellen derzeit im Infozentrum der Biologischen Station Krickenbecker Seen aus.

Foto: Burghardt

Gelb leuchtet der Himmel über dem Herbstwald, die Sonne schimmert weißlich im Dunst. Real oder surreal, diese Landschaft? Das ist die Frage. "Jeder malt die Natur, wie sie auf ihn wirkt, wie er sie interpretiert", erklärt Angela Buckenhüskes die Farbgebung auf ihrem Aquarellbild "Novemberwald I". Zusammen mit sieben Kollegen der Künstlergruppe "Klatschmohn" zeigt sie ihre gemalte Sicht auf die Natur im Infozentrum der Biologischen Station Krickenbecker Seen in Nettetal. Treffender Titel der Ausstellung: "Niederrhein in Farbe".

Wie unterschiedlich farbig das Leben in niederrheinischen Landschaften wirken kann, das zeigen die rund 40 Bilder in allen Variationen, meist als Aquarell oder Pastell: Hier vornehm blass die Winterlandschaft, da grell blendend der Schnee. Die Heidelandschaft mal zart lila, mal prall violett. "Jeder von uns hat seinen Stil, darum sind die Motive so unterschiedlich und die Bilder so vielfältig", meint Buckenhüskes. Vor zehn Jahren fanden die Mitglieder der Künstlergruppe nach Malkursen an der Kreisvolkshochschule zusammen, berichtet die Sprecherin der Gruppe. Die Mitglieder stammen aus Brüggen und Grefrath, Niederkrüchten und Viersen, kommen regelmäßig im "Treffpunkt Älterwerden" in der Gemeinschaftsgrundschule Oedt zusammen. Gemeinsam stellten sie auch schon häufiger aus, etwa in Kempen, Brüggen, Nettetal und Wachtendonk.

Die Ausstellung bezieht ihren Reiz aus Kontrast und Vielfalt. "Ich verarbeite zum Beispiel Öl, Pigmente und Marmorspachtelmasse, damit erziele ich eine abstrakte Wirkung", sagt Renate Niehues. Ihr Werk "Niers Luftansicht" ist ein bestechendes Beispiel: Von Weitem wie ein grüner Kopf, von der Seite wie sich vermengende Algenkissen, von vorn wie ein verfremdetes Satellitenbild mit der Niers als Konstante der Konturen. Für Isabelle Lorenz vom Infozentrum eine ideale Zusammenstellung von Ansichten und Aussichten: "Natur in den unterschiedlichen Sichtwiesen von Künstlern, das fügt sich wunderbar hier ein." Wieder einmal ist es ihr gelungen, "Künstlern der Region mit besonderer Beziehung zu Krickenbeck und zum Niederrhein ein Forum zu geben, das ist ja so unser Prinzip". Da sind Käuze zu sehen und Kopfweiden, Seen und Bäche, Moore und Wälder, manche bekannten Orte mit Wiedererkennungswert, andere originell verfremdet. Auffällig auf etlichen Bildern: wie viel Raum der Himmel einnimmt, ob mit oder ohne Wolken: "Die flache niederrheinischen Landschaft und darüber die Weite des Himmels, diese Wechselbeziehung muss einen Künstler einfach reizen", sagt Buckenhüskes.

Die Gegend zwischen Rhein und Maas, um Niers und Nette, führt die Künstlerin aus, habe nichts von Eintönigkeit. Vielmehr strahle sie Ruhe aus und verlocke, länger hinzuschauen: "Da entdeckt man immer wieder neue Farbtöne, und beim Malen ergibt sich dann, dass man weitere Farben hineinwirkt." Und so zeigt sie mehrere Variationen ihres Motivs "Novemberwald" - hier rötlich der Himmel, da bläulich und dort eben gelblich.

(jobu)
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