Nettetal Mit Leckereien und Kuscheltiere helfen

Nettetal · Die Ehrenamtler der Nettetaler Tafel konnten im Pfarrheim 150 Pakete mit Lebensmitteln an Hilfsbedürftige verteilen. Der Andrang bei der Abgabe war ebenso groß wie die Freude bei den Empfängern. Manche Träne wurde vergossen.

Das grüne Stofftier hat es dem kleinen Mädchen sofort angetan. Zusammen mit der Mutter und dem größeren Bruder ist die Vierjährige in das Kaldenkirchener Pfarrheim "Convent" gekommen, wo mehr als 150 schön verpackte Weihnachtspakete auf ihre Abnehmer warten.

Gepackt hatten diese Päckchen Nettetaler Ehrenamtler, gespendet hatten sie zahlreiche Bürger. Das Ziel: Damit soll sozial Schwachen zu Weihnachten eine Freude bereiten werden. "Nur im Jahre 2012 war diese Aktion der Nettetaler Tafel ausgefallen", erinnert sich der heutige Vorsitzende Hans Aldenkirchs. Damals hatte die Paket-Aktion nicht mehr eine ausreichende Zahl an Spendern erreicht, um die vielen in Nettetal lebenden Hilfsbedürftigen zu beschenken. Die einjährige Pause wurde sinnvoll für Werbung genutzt. Damals warben nicht nur die Mitglieder der Tafel selbst, sondern sie nutzten auch die Medien und die Pfarrgemeinden, um auf die Weihnachtsaktion aufmerksam zu machen. Der Erfolg: Bereits im kommenden Jahr hatte die Spendenbereitschaft wieder deutlich zugenommen.

Am Freitag waren in den Stadtteilen Lobberich, Kaldenkirchen und Hinsbeck die Päckchen angenommen wurden, um sie danach an die Empfänger verteilen zu können. Dazu zählen Langzeitarbeitslose ebenso wie Menschen, deren Einkommen kaum für den Lebensunterhalt reicht - und davon gibt es immer mehr. Immer häufiger sind auch Kinder und Jugendliche sowie Männer und Frauen mit niedrigen Renten von Armut betroffen.

In Kaldenkirchen waren Rita Viecenz, Ruth Mainusch und Marie-Luise Moors seit Stunden dabei, die Päckchen in Empfang zu nehmen. Sie hatten sich extra eine Aufteilung auf einzelne Tische für die Abgabe der Pakete überlegt:. "Wir haben mehrere Tische aufgestellt, an denen Päckchen für Singles, für Familien oder Großfamilien abgelegt werden können", so Marie-Luise Moors. Doch schon nach einer halben Stunde mussten sie feststellen, dass dies nicht funktionierte. Zeitweise war der Andrang der Spender derart groß, dass die Helfer nicht selbst die Pakete in Empfang nehmen konnten. So wurden die Pakete einfach auf die Tische gelegt, "Frohe Weihnachten" gewünscht - und die Absender verschwanden.

Erst am Abend konnte dann in Ruhe sortiert werden. Große Pakete für Einzelpersonen wurde in mehrere kleinere Kartons aufgeteilt und umgepackt. Neben haltbaren Lebensmitteln, Konfekt und Süßigkeiten, Gebäck, Kaffee, Tee, Suppen, Säfte, Gemüsekonserven oder eingeschweißte Fleischprodukte waren viele Geschenkte beigelegt.

Die Frauen und die vielen freiwilligen Helfer haben eine harte Woche hinter sich. Doch sie wurden dafür auch belohnt: So konnten sie sich über die freudigen und glücklichen Augen der Empfänger freuen. Und nicht selten konnten sich die Päckchen-Abnhemer sogar manche Träne nicht verkneifen und umarmten die Helferinnen spontan und liebevoll.

(ivb)
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