Nettetal Mitten im Advent denkt der Elferrat an Karneval

Nettetal · Natürlich denkt der Elferrat der Spielgemeinschaft Kolping Karneval Kaldenkirchen auch im Advent an Karneval. Seit dem 11. November ist der Terminkalender gut gefüllt. Viele Männer sind auch in verschiedenen Show-Acts aktiv und werfen Kamelle beim Nettetaler Tulpensonntagszug. "Die meisten im Elferrat sind im Vorstand oder langjährig verdiente Mitglieder bei Kolping", sagt Hans-Willi Lehnen. Kommt es mal zu einem kleineren Knatsch, sucht der Sitzungspräsident direkt das Gespräch.

Hans-Willi Lehnen ist ein Ur-Gestein im Kolping Karneval. Jeder kennt den ehemaligen Polizeibeamten, der seit 19 Jahren als Präsident die Karnevalssitzungen leitet. An seiner Seite: der Elferrat mit Narrenkappen. Bei der Spielgemeinschaft gibt es eine Besonderheit: "Wir haben einen Hohen Rat, das ist sehr praktisch", sagt Lehnen. Dieser gewährleistet, dass der Elferrat selbst bei einer plötzlichen Erkrankung oder bei zeitgleichen Auftritten in voller Zahl auf der Bühne ist. Der Hohe Rat besteht aus 15 Personen. Die Flexibilität kommt den Berufstätigen sehr entgegen.

Zwar gibt es keine bestimmten Anforderungen an die Männer im Elferrat, aber Hans-Willi Lehnen ist eines wichtig: "Die Mitglieder sollten eine gewisse Souveränität haben. Übermäßiger Alkoholkonsum sollte nicht sein", sagt Lehnen. Daran, dass sich jemand daneben benommen hat, kann sich der gebürtige Hinsbecker nicht erinnern.

Im Elferrat sind alle mit Leib und Seele Karnevalisten. Dazu gehört, sich auch "durch den Kakao" ziehen zu lassen. Viele der Männer sind jung, um die 30 Jahre alt, und das gefällt dem Präsidenten: "Sie bringen ganz andere Aspekte und Ideen ein und das ist sehr wichtig", erklärt der Kaldenkirchener. Er möchte das Zepter in zwei Jahren abgeben.

Warum die Zahl elf? Es ist nicht nur eine närrische Zahl, sie bildet sich aus den Anfangsbuchstaben des Mottos der Französischen Revolution: "Egalité, Liberté, Fraternité". Durch die damit verbundene Gesetzgebung erhielten die Bürger damals mehr Rechte wie Redefreiheit sowie die Gleichstellung vor Gericht. Damit fungiert der Elferrat im bürgerlich-demokratischen Sinne mit der Narrenkappe auf dem Kopf.

(RP)
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