Nettetal Nächster Abschnitt des Mühlenbachs wird gestaltet
Nettetal · Ein weiterer Abschnitt des Mühlenbaches, kurz vor dem Einfluss in die Nette am Fischaufstieg am Ferkensbruch, wird zurzeit umgestaltet. Dazu wurde Ende Februar vor der Brutzeit der Vögel eine Schneise durch den Erlenbruchwald geschlagen, wie Richard Nowak vom Netteverband jetzt im Umweltausschuss erläuterte.
Gerechnet wird mit Kosten von 170.000 Euro, von denen das Land 80 Prozent trägt. Denn der Mühlenbachumbau passt in das Programm "Lebendige Wässer", mit dem die EU-Wasserrahmenrichtlinie bis 2027 umgesetzt werden soll. Das Ziel: ein "guter ökologischer und chemischer Zustand" der Gewässer.
Östlich des Campingplatzes am Quellensee hat der von Bracht-Börholz und Schaag kommende Mühlenbach vor drei Jahren ein neues Bett erhalten. Statt in gerader Linie schlängelt er sich dort durch das Gelände, bietet Fischen und Kleintieren in und am Wasser deutlich mehr Fläche. Dafür wurde Buschwerk entfernt. Wurzelstubben mancher Bäume blieben aber erhalten: Sie sollen neu ausschlagen oder als Totholz Lebensraum für Tiere sein.
Nicht alle Bäume in der 320 Meter langen und zehn bis 15 Meter breiten Schneise fielen der Säge zum Opfer. "Manche Gehölzgruppen blieben stehen, auch Bäume werden in den sich demnächst schlängelnden Lauf des Mühlenbachs integriert", so Nowak. Der Bach wird dazu verlegt und folgt einem bisher schnurgeraden Entwässerungsgraben. Erhalten bleibt auch eine Eisvogel-Nisthilfe des Naturschutzbundes; sie soll auf einer kleinen Insel angelegt werden. Der gegenwärtige Kahlschlag werde sich schon bald wieder naturnah entwickeln, versicherte der Landschaftsarchitekt. Zwei Wanderwege werden unterquert. Dort werden bis zu 1,5 Meter breite Betonelemente eingebaut. Sie seien ökologisch wertvoller als Rohre, weil "wir die Sohle naturnah herrichten können", so Nowak. Für die Arbeiten mit teilweise schwerem Gerät müssen im Herbst zwei Wanderwege zeitweilig gesperrt werden, doch gibt es Ausweichmöglichkeiten.
