Kommentar Nettetal hatte nie eine Chance

Als Pierburg bekanntgab, das Unternehmen werde die Produktionsstätten Neuss und Nettetal an einem neuen Standort zusammenziehen, bewarb sich auch die Stadt Nettetal mit einem umfangreichen Konzept um den Zuschlag.

Eine echte Chance hat die Stadt aber nie gehabt. Unter sechs Bewerbern kamen Mönchengladbach und Neuss in die Endausscheidung. Das beste und überzeugendste Konzept habe die Stadt Neuss geliefert, erklärten KSPG-Personalchef Sebastian Krause und der noch nicht lange an der Spitze von Pierburg stehende Olaf Hedden.

Das Unternehmen musste in Neuss "nur" ein neues Werk errichten. Die Zentrale mit der Entwicklungsabteilung, die 750 Mitarbeiter beschäftigt, bleibt da, wo sie ist. Hedden unterstrich, dass die Entwicklung unbedingt mit der Produktion verknüpft ist. Dort arbeiten einige Hundert Ingenieure ständig an neuen Lösungen. Pierburg ging enorme Aufwendungen ein, um auf der brachen Hafenmole, die einen Steinwurf vom Stadtzentrum entfernt liegt, das Werk anzusiedeln.

Sie wurde durch 10 000 Lkw-Ladungen um anderthalb Meter angehoben und erhielt 250 Gründungsstützen - dies alles wäre an anderen angebotenen Standorten nicht notwendig gewesen. In Nettetal steht jetzt eine andere Aufgabe an: Was geschieht auf dem frei werdenden Pierburg-Areal in Lobberich? Welche Möglichkeiten bieten sich an?

Ludger Peters

(RP)
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