Nettetal "Nettetaler" für 44 Jahre Ehrenamt

Nettetal · Die Rentnerin Inge Inkmann engagiert sich für ihren Stadtteil Lobberich

Inge Inkmann ist nun Trägerin des "Nettetalers" in Bronze. Die Stadt hat der 79-Jährigen die Auszeichnung um besondere Verdienste für ihren Stadtteil Lobberich verliehen. Eigentlich hatte Inkmann sie bereits beim Neujahrsempfang im Rathaus Mitte Januar erhalten sollen. Weil sich die Rentnerin damals aber gerade von einer Operation erholte, musste die Ehrung ohne sie stattfinden.

Inkmann wurde in Krefeld geboren, ist aber seit knapp einem halben Jahrhundert mit Nettetal verbunden. Vor gut 50 Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Lobberich, seit 44 Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich in ihrem Stadtteil. Angefangen hatte das mit den Messdiener-Gewändern ihrer drei Söhne. Die Gemeinde habe jemanden gesucht, der sie näht, erinnert sich die 79-Jährige. Als gelernte Wäscheschneiderin sprang sie schnell ein.

In den kommenden 20 Jahren nähte sie nicht nur die Gewänder für ihre Söhne und Mitstreiter, sondern fertigte auch andere Kirchengewänder und Stickereien, wusch und bügelte. "Wenn man einmal anfängt", sagt Inkmann und lacht. Seit fast 25 Jahren ist sie in der Kleiderkammer der Pfarrcaritas St. Sebastian Lobberich aktiv, 2011 übernahm sie deren Leitung sowie den Vorsitz der Pfarrcaritas.

Am Umzug der Kleiderkammer vom Bongartzstift an die Niedieckstraße vor vier Jahren war Inkmann maßgeblich beteiligt. Dazu nimmt sie einmal monatlich am Besucherdienst im Altenheim teil, sammelt für Bedürftige, organisiert Alten-Cafés und Sprechstunden.

Wegen eines Sturzes musste Inkmanns Ehrenamt drei Monate pausieren. "Ich habe es vermisst", sagt sie. "Man ist ja eingespielt." Seit Jahren schon bemühen sie und ihre etwa gleichaltrigen Helfer sich um Nachwuchs. Aber das sei schwierig, sagt die 79-Jährige und hat Verständnis: "Heute arbeiten ja alle." Dennoch wirbt sie: "Es genügen häufig schon nur wenige Stunden pro Woche."

Die Ehrung der Rentnerin in kleinem Kreis im Rathaus übernahmen Bürgermeister Christian Wagner (CDU) und Erster Beigeordneter Armin Schönfelder. Dort hatten sie beim Neujahrsempfang bereits sieben weitere Nettetaler ausgezeichnet und ihnen den "Nettetaler" in Bronze und Silber verliehen.

Inge Inkmanns bronzene Auszeichnung liegt bislang noch auf dem Schrank in ihrem Wohnzimmer, aber da soll der Taler nicht länger bleiben. "Er kommt zu den Ehrennadeln von der Caritas in die Vitrine", kündigt die 79-Jährige an. Wie die Zukunft aussieht? "Jetzt geht es erst einmal weiter", sagt Inkmann.

(emy)
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