Nettetal Nettetaler SPD stiftet Hans-Hoeke-Preis

Nettetal · Mit dem "Hans-Hoeke-Preis" werden künftig Einzelpersonen und Vereine für bürgerschaftliches Engagement in der Stadt Nettetal ausgezeichnet.

 Udo Schiefner als Render beim Neujahrsempfang der SPD Nettetal in der Stadtbücherei.

Udo Schiefner als Render beim Neujahrsempfang der SPD Nettetal in der Stadtbücherei.

Foto: Siemes

Zur Erinnerung an den im vergangenen Jahr verstorbenen früheren Vizebürgermeister Hans Hoeke stiftet der SPD-Ortsverein einen "Hans-Hoeke-Preis". Mit ihm sollen künftig Einzelpersonen oder auch Vereine "für bürgerschaftliches Engagement in der Stadt" ausgezeichnet werden. Das kündigte die SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Renate Dyck, beim Neujahrsempfang ihrer Partei in der Stadtbücherei an. Der Preis soll erstmals im kommenden Frühjahr verliehen werden - und dann alle zwei Jahre. Er ist mit 500 Euro dotiert.

Mit gestärktem Selbstbewusstsein machen die Sozialdemokraten Politik in Nettetal, wie in den Ansprachen der SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Tanja Jansen und Renate Dycks zu hören war. Sie verfügt nun über zehn statt bisher neun Mandate im Stadtrat und stellt mit Arno Melchert wieder einen Vizebürgermeister. Stolz ist die SPD auch darauf, dass mit Hans Kettler ein Nettetaler Sozialdemokrat stellvertretender Landrat wurde. Der gescheiterte Bürgermeisterkandidat Udo Moter erhielt viel Lob für einen "hervorragenden Wahlkampf". Das Ziel, eine Stichwahl zu erreichen, wurde nur um einen knappen Prozentpunkt verfehlt.

Zu den "besonderen Herausforderungen" für 2015 zählte Renate Dyck die Situation der Grundschulen. Nachdem sich vor den Wahlen keiner ("auch wir nicht") getraut habe, "Klartext zu reden", komme es nun jenseits allen Populismus darauf an, zur Zukunft der katholischen Grundschulen in Leuth, Breyell und Schaag "Farbe (zu) bekennen". Als ausgewiesene Kulturpolitikerin ihrer Partei sprach sich Dyck für eine Sanierung der Werner-Jaeger-Halle aus und wies den Gedanken eines Neubaues vorerst zurück. Hatte der begnadete Polemiker Hans Hoeke 1974 die Halle als "Güßgen-Palazzo" (nach dem damaligen Stadtdirektor Hans-Willi Güßgen) bezeichnet, so nannte Dyck sie nun "ein Zeugnis ihrer Zeit und Ausdruck des Beginns der neuen Stadt Nettetal". Das werfe man "nicht so mir nichts dir nichts über Bord".

Kritisch sah die SPD-Fraktionschefin auch die Ergebnisse der bisherigen Wirtschaftsförderung in der Stadt. Weil sich in den Gewerbegebieten weiterhin nichts tue, vegetierten inzwischen auch die Ortskerne vor sich hin. Sie vermisst ein umfassendes Konzept zur Belebung. Es sei mehr nötig "als das Zaubern von Lichteffekten". Rundum zufrieden zeigte Dyck sich mit der Fertigstellung des Hauses für Asylbewerber am Caudebec-Ring in Lobberich. Sie begrüßte, dass sich viele Menschen in der Stadt für eine Willkommenskultur engagieren, "die für Fremdenfeindlichkeit keinen Raum lässt".

Musikalisch wurde der Abend vom Mönchengladbacher Quartett "Conspirito" mit Wiener Kaffeehausmusik gestaltet. Kostproben der Geheimsprache "Henese Fleck, in der sich Breyeller Händler unterwegs auf ihren Wegen durch Europa unterhielten, servierten Hubertine Kreuels, Angela Wegers, Werner Korzikowski und Winfried Sieben vom Breyeller Heimatverein. Dabei erfuhren die Zuhörer auch, das Henes nach wissenschaftlicher Ansicht "die verrückteste Geheimsprache im deutschen Sprachraum" ist.

(mme)
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