Mit der Übernahme des elterlichen Champignon-Hofes seien ihre Probleme ständig gewachsen, so die 46-Jährige. Um den Eltern trotzdem eine Mini-Rente auszuzahlen, habe sie einen Trakt an jene Niederländer zur Marihuana-Zucht vermietet. Durch Zufall sei sie bei Lieferfahrten mit den Zwillingsbrüdern ins Geschäft gekommen, die in Heerdt einen Gemüsehandel mit asiatischen Lebensmitteln führten. Zwischen den Frischwaren, die sie mit weißen Transportern regelmäßig aus den Niederlanden holten, hatten die Brüder und deren Helfer auch kiloweise Marihuana und Tausende von Ecstasy-Pillen geschmuggelt.

Bei der Pilz-Züchterin offenbarte sich dem Bruderpaar eine weitere Drogenquelle. Die Frau gab an, sie habe sich zunächst gegen den Eigen-Anbau gewehrt - trotz drückender Schulden von 200.000 Euro. Doch als sie angeblich darum betteln musste, dass die Brüder ihr überhaupt Pilze abkauften, habe sie doch Marihuana-Pflanzen angebaut, abgeerntet, den Ertrag für 3500 Euro pro Kilo frei Haus nach Düsseldorf geliefert. Zehn solcher Taten soll sie laut Anklage von August 2015 bis August 2016 begangen haben mit einer Gesamtmenge von "mindestens" acht Kilogramm. Den Grundvorwurf räumte die Angeklagte ein. Inzwischen arbeitet sie an einer Tankstelle, hat den Hof den Eltern übertragen. Bis Mitte Januar gibt es zwei weitere Termine.