Nettetal Neues Gebäude in Lobberich für die Verwaltung

Nettetal · Wo kann die Stadt Nettetal Platz für 45 Mitarbeiter schaffen? Im Hauptausschuss wurden jetzt vier verschiedene Lösungen diskutiert

Ein Konzept für ein weiteres Rathaus-Gebäude an der Steeger Straße muss her: Diesen Auftrag erteilten jetzt die Mitglieder des Hauptausschusses einstimmig der Stadtverwaltung. Sie folgten damit deren favorisierten Vorschlag, um den Platzmangel im Lobbericher Rathaus zu bekämpfen. "Wir brauchen rund 1000 Quadratmeter Fläche, müssen Platz für mindestens 45 Angestellte schaffen", sagte Bürgermeister Christian Wagner (CDU). Dazu stellte die Verwaltung im Hauptausschuss vier unterschiedliche Varianten vor.

Im vor 18 Jahren errichteten Rathaus-Gebäude am Doerkesplatz ist es derart eng geworden, dass 32 Mitarbeiter sogar ausgelagert werden mussten. Jugendamt und Integrationsrat sind am Doerkesplatz 1 untergebracht, sechs Kollegen vom Fachbereich Kultur und Schule arbeiten am Doerkesplatz 3. Seit 2016 Jahr hat die Verwaltung zudem für 16 Mitarbeiter Räume in der früheren Volksbank an der Niedieckstraße gemietet. Doch das reicht langfristig nicht. Für die Arbeitsbedingungen musste die Stadt auch Kritik der Gemeindeprüfungsanstalt hinnehmen, die die Quadratmeterzahl pro Arbeitsplatz als "unzureichend" einstufte.

Die zentralen Überlegungen erläuterte Bürgermeister Wagner im Ausschuss: "Kurze Wege sind uns weiterhin wichtig, die Bürger sollen zentral alle Ansprechpartner erreichen." Aus diesen Gründen sei auch damals ein Rathausgebäude errichtet worden, um alle Dienstleistungen zu bündeln. Dies sei nicht nur Service für die Bürger, sondern vereinfache auch die Arbeit und den Austausch der Fachbereiche. Die Anmietung externer Räume - pro Jahr kostet dies die Stadt rund 100.000 Euro - sei Wagner zufolge nicht dauerhaft möglich. Unsere Redaktion stellt die vier Varianten vor:

Neues Gebäude im Innenhof Die Firma Frauenrath, ebenfalls Besitzer des Rathausgebäudes am Doerkesplatz, hat der Verwaltung vorgeschlagen, den Parkplatz zwischen Rathaus und Sparkasse zu bebauen. Darauf könnte ein viergeschossiges Objekt auf Stelzen errichtet werden. Laut Susanne Fritzsche wäre die Gründung relativ teuer. Zudem würden viele der vorhandenen Rathaus-Büros künftig im Schatten liegen. Auch eine andere Nutzung wäre schwer vorstellbar.

Anbau am Bauhof Bei der Realisierung des Baubetriebshofes hat die Verwaltung einen Anbau für die Verwaltung mitausgeschrieben. Rund 70 Menschen könnten darin arbeiten. Als Entree für Lobberich wäre dies für Fritzsche "städtebaulich reizvoll". Ein großes Manko wäre aber die Entfernung zum Rathaus am Doerkesplatz. Renate Dyck (SPD) hätte diese Lösung favorisiert, signalisierte aber, sich anderen Ideen nicht zu verschließen.

Anmietung Altes Rathaus Auch dagegen spricht laut Fritzsche die Entfernung zum Rathaus in Lobberich, die nur mit dem Auto zu überbrücken sei. Zudem sei das Objekt nicht barrierefrei.

Neubau an der Steegerstraße Östlich des Verbindungswegs zwischen Doerkesplatz und Steegerstraße könnte ein Komplex aus zwei separaten Gebäuden errichtet werden, die von einem Investor und für die Fraktionsbüros sowie von der Verwaltung genutzt werden. "Dieses Objekt könnten wir mieten oder auch erwerben", sagt Susanne Fritzsche. Neben der kurzen Entfernung zum aktuellen Verwaltungssitz sei die spätere Vermarktung etwa für Wohnungen ein Vorteil.

(busch)
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