Nettetal Nostalgische Filme der Grenzstadt

Nettetal · Der Bürgerverein zeigte im Corso Film-Casino historische Produktionen.

"Stop, stehen lassen" oder "Bitte zurückspulen", hätte der eine oder die andere der knapp hundert Besucher des Filmabends im Corso Filmcasino gerne hin und wieder gerufen. Der Bürgerverein zeigte Aufnahmen von vor fünfzig Jahren beispielsweise vom Stadtinnern von Kaldenkirchen.

Insgesamt fünf Filme wurden gezeigt. Die ersten beiden waren Produktionen des WDR in den Jahren 1964 und 1968. Der damalige Stadtdirektor Heinz-Günter Karrenberg erläuterte, wie Kaldenkirchen als vom Land anerkannter Entwicklungsschwerpunkt demnächst aussehen könnte. Über Sanierungsfragen äußerten sich Bürgermeister Leo Terstappen sowie die Ratsmitglieder Hanns Backes (CDU), Franz Schänzler (SPD), Hubert Funken (UBB) und Fritz Viergutz (CWG). Der Abbruch des Kirchendreiecks und die Bedeutung des Bahnhofs ("nach Basel und Aachen der größte Güterbahnhof in Deutschland") wurden erwähnt und Firmen, wie die Maschinenfabrik Kürschner, wurden vorgestellt. Zur Wiederaufforstung des Grenzwaldes passte ein weiterer Film über die Sequoiafarm aus dem Jahr 2013. Eric Martin schilderte die Pionierarbeit seiner Eltern Dr. E. J. und Illa Martin für den Grenzwald und die Sequoiafarm. Mit großem Hallo betrachtet wurde die Fotomontage einer Sequoia neben dem Kirchturm - der Baum doppelt so hoch.

In einem Film von 1974 beschrieben Bürgermeister Karl Reulen und Stadtdirektor Hans-Willi Güßgen Entwicklungsabsichten der neu gebildeten Stadt Nettetal. Schließlich wurde ein Film über die Kleinbahn gezeigt, unterlegt mit Fotos. Er dokumentierte schließlich die letzte Fahrt dieser Bahn am 27. März 1996. Ursprünglich diente sie der Tonindustrie, überwiegend aber bediente sie die Transporte der Britischen Rheinarmee in ihrem mit Abstand größten Depot auf dem Kontinent.

Nach drei Rundgängen durch Kaldenkirchen fand der Filmabend ebenfalls viele interessierte Besucher. Etliche von ihnen erwartet der Vorstand des Bürgervereins am Samstag, 24. Oktober, um 18 Uhr in der Aula der Realschule. Dort blickt der Verein auf fünfzig Jahre Tätigkeit für Kaldenkirchen zurück.

(sa)
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