Nettetal Partnerstadt informierte über Auszeichnung

"Wir müssen mal abwarten, welche Schäden sich unter dem Schlamm verbergen", antwortete sich Rochlitz' Oberbürgermeisterin Kerstin Arndt am Rande des Nettetaler Energieforums immer wieder auf Fragen bezüglich der Hochwasserkatastrophe. Die Oberbürgermeisterin der städtischen Partnerstadt nahm mit einer Delegation am Energieform mit einem eigenem Informationsstand teil – zentrales Thema war die Auszeichnung der Stadt Rochlitz mit dem "European Energy Award" im vergangenen Jahr.

Rochlitz hatte bei der Vergabe des begehrten Preises vor allem mit seiner Fernwärmeversorgung gepunktet, mit der mehr als die Hälfte der 6300 Einwohner der mittelsächsischen Stadt versorgt wird. Das seit den 1970er-Jahren bestehende Fernwärmenetz wurde durch die Übernahme des Energieversorgers in Rochlitz kontinuierlich ausgebaut, die Erzeugung modernisiert und erweitert. "Durch unsere zentrale Wärmeproduktion werden Ressourcen gespeichert, und der Schadstoffausstoß wird verringert", so Kerstin Arndt.

Aber auch mit anderen Projekten hat Rochlitz die Energiewende in den vergangenen Jahren eingeläutet, wodurch der kommunale Energieverbrauch stark reduziert werden konnte. "Straßenlaternen ganzer Straßenzüge, die vorher aus Kostengründen schon ausgeschaltet waren, sind nach der Umstellung auf LED-Lampen wieder eingeschaltet worden", erklärt Alexander Schramm, Leiter des Rochlitzer Bauamtes, der den Prozess der kommunalen Energiearbeit von Beginn an begleitet hat. So konnte die Nettetaler Partnerstadt bereits sechs komplette Straßenzüge auf Energiesparlampen umstellen, "nicht beliebig, sondern immer dort, wo sowieso Baumaßnahmen anstanden", sagte Schramm.

"Auch beim Um- und Neubau eines Hortgebäudes wird jetzt ein innovativer Schotterspeicher genutzt, mit dem die Raumtemperatur reguliert und so Energie eingespart wird", ergänzte die Oberbürgermeisterin. Zusätzlich wird im Lehrschwimmbecken und in der Sporthalle von Rochlitz Energie mithilfe einer effizienten Pumpentechnik eingespart. Auf dem Areal des Energieversorgers Rochlitz GmbH entsteht ein mit Biomethan betriebenes Blockheizkraftwerk zur weiteren Nutzung erneuerbarer Energien. "Es wird mit einer Einsparung von 7760 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr gerechnet", so Bauamtsleiter Schramm. Ende des Jahres will die Energieversorgung Rochlitz (EVR) die erste Energie liefern, rund 2,3 Millionen pumpt "Steag New Energies" aus Saarbrücken, die 49 Prozent der Anteile an der EVR halten, in das Vorhaben.

Schöner Nebeneffekt des European Energie Awards sei das Interesse der Rochlitzer Schulen. Die Förderschule habe beispielsweise mit einfachen Experimenten zum Thema Wärme den Unterricht gestaltet.

(ivb)
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