Nettetal Polizei stellt 2600 Hanf-Pflanzen sicher

Nettetal · Jeweils 1300 Pflanzen hat die Polizei beim Zugriff auf zwei große Hanfplantagen in Hinsbeck und Breyell sichergestellt. 80 Kilo Marihuana hätten daraus insgesamt gewonnen werden können.

Polizei hebt zwei Hanfplantagen in Nettetal aus
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Polizei hebt zwei Hanfplantagen in Nettetal aus

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Der Qualm, der am frühen Freitag aus den "auf Kipp" stehenden Fenstern eines unbewohnten Hauses auf der Lobbericher Straße drang, hatte in Breyell die Nachbarn zu einem Anruf bei der Feuerwehr bewegt. Gegen 8.30 Uhr folgten Feuerwehr und hinzugezogene Polizei nach gewaltsamer Öffnung einer Seitentür den süßlichen Dämpfen in das verschlossene Einfamilienhaus, in Fahrtrichtung Lobberich 200 bis 300 Meter hinter der Autobahnbrücke auf der linken Seite der Lobbericher Straße.

Verteilt über Keller, Erd- und erstes Obergeschoss fand sich dort eine recht professionell betriebene Hanfplantage. Etwa 1.300 gut gepflegte und wenige Wochen vor Erntereife stehende Pflanzen sowie das zugehörige Equipment wurden sichergestellt. Die Ernte hätte etwa 40 Kilo Marihuana erbracht.

Lediglich bei der Abluft waren die Betreiber der Plantage wenig professionell, was ihnen nun letztendlich die Ernte verdarb. Die Qualmentwicklung war der hohen Luftfeuchtigkeit und den hohen Temperaturen geschuldet, die bei den Hanfpflanzen für gutes Wachstum und hohen Wirkstoffgehalt sorgen sollten.

34-Jähriger und seine Frau in Untersuchungshaft

Bereits am Donnerstagabend waren in Hinsbeck etwa 1.300 fast erntereife Hanfpflanzen sichergestellt worden. Hinweise aus der Bevölkerung hatten die Ermittler zu einem Haus auf der Straße Markt in Hinsbeck geführt. In dem offiziell unbewohnten Wohn- und Geschäftshaus nahe der Einmündung Bergstraße/Schloßstraße wurde auf einer kompletten Etage eine professionelle Hanfaufzucht betrieben.

Nach dem bisherigen Erkenntnisstand der Kripo hielt sich ein Paar unangemeldet in dem Haus auf. Die Ermittler nahmen eine 27-Jährige und ihren 34-jährigen Mann als mutmaßliche Betreiber der Hanfplantage am Donnerstag gegen 18.50 Uhr vorläufig fest. Der Mann hatte erfolglos versucht, aus dem Haus zu flüchten: Die Einsatzkräfte hatten das Haus umstellt. Die Frau hatte kleine Mengen Marihuana sowie ein Handy aus dem Fenster geworfen. Diese Beweismittel wurden später gefunden und sichergestellt.

Verdächtiger wurde mit Haftbefehl gesucht

Der Haftrichter schickte beide Beschuldigte auf Antrag der Staatsanwaltschaft Krefeld am Freitag in Untersuchungshaft. Während die Frau jegliche Tatbeteiligung bestreitet und von der Plantage nichts gewusst haben will, schwieg ihr Partner zu den Vorwürfen. Der Mann ist in den Niederlanden kein Unbekannter: Er wurde dort wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz per Haftbefehl gesucht.

Alleine aus dieser bevorstehenden Ernte der in voller Blüte stehenden Pflanzen hätten die Betreiber geschätzte 40 Kilo Marihuana herstellen können. Zum Marktwert der Ware machen Polizei und Justiz keine Angaben.

Ein Tatzusammenhang zwischen den Taten ist derzeit nicht erkennbar. Die Ermittlungen dauern aber an.

Polizei bittet um Hinweise

In beiden Fällen ist die Kripo auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Die Ermittler fragen: Wer hat verdächtige Personen oder Fahrzeuge rund um die Tatorte beobachtet? Sind irgendwelche Verladearbeiten aufgefallen, etwa von Gärtnerutensilien (Pflanztöpfe u.ä.), Elektro- und Beleuchtungsmaterialen oder auch Rohren? Hinweise erbittet das Kriminalkommissariat 2 unter der Nummer 02162 377-0.

(ots / tojo)
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