Nettetal Rheinlandtaler für Bewahrer der Hinsbecker Geschichte

Nettetal · Hans Kohnen engagiert sich seit Jahren für seine Heimat. Dafür erhielt er gestern eine Auszeichnung

 Hans Kohnen mit der Vize-Vorsitzenden der Landschaftsversammlung, Anne Henk-Hollstein.

Hans Kohnen mit der Vize-Vorsitzenden der Landschaftsversammlung, Anne Henk-Hollstein.

Foto: Busch

Rund 100 Gäste hatten sich gestern zur Verleihung des Rheinlandtalers durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR) an den Hinsbecker Hans Kohnen im Nettetaler Ratssaal eingefunden. "Der gute Ruf Hinsbecks als Künstlerdorf und Ort mit Geschichte ist auch Ihr Verdienst", sagte Nettetals Bürgermeister Christian Wagner (CDU) bei der Begrüßung. In ihrer Laudatio auf den neuen Rheinlandtaler-Träger berichtete die stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung, Anne Henk-Hollstein, dass der LVR diese Auszeichnung seit mehr als 40 Jahren an Personen verleihe, die sich in besondere Weise um die rheinische Kultur verdient gemacht haben.

Dies treffe auf den heute 84-jährigen Hans Kohnen in besonderer Weise zu. Ob als Förderer der Künste oder als Bewahrer der Hinsbecker Geschichte und Geschichten - er war und ist einer der Motoren des Dorflebens. In den zwei reich bebilderten Büchern "Generationen in einem Dorf am Niederrhein" habe er 1993 und 1994 seinen Ort dargestellt, zwischen 2001 und 2016 habe er in fünf Bänden der Serie "Geschichte und Geschichten eines Dorfes am Niederrhein" das Leben in "seinem" Ort festgehalten.

Insbesondere die Mundart habe ihm immer am Herzen gelegen. 1985 war er einer der Gründer des Mundartkreises "Hänsbäcker Jüüte vertälle", den er zehn Jahre leitete. Schon früh habe er das "Hänsbäcker Plott", die Mundart seines Dorfes, auf zahllosen kleine Zetteln festgehalten und sie im reifen Alter zu einem Mundart-Wörterbuch und einem -Zitatenbuch zusammengefasst. Ein beispielhaftes Werk, das jeder Stadt zu wünschen sei, so Henk-Hollstein. Für seine außergewöhnlichen Verdienste habe ihm daher der LVR den Rheinlandtaler verliehen, den sie ihm überreichte.

Kohnen dankte in seiner nachdenklichen, humoristischen "Jüütenart". Als ihm Leo Peters die Nachricht der Verleihung übermittelte, habe er am Abend mit seiner Frau Ursula noch eine gute Flasche Rotwein aufgemacht. Er dankte seinen Weggefährten, insbesondere dem Karikaturisten Heinz Stenmans und der leider schon verstorbenen Korrekturleserin und Ratgeberin Erika Schmitz. Darüber hinaus sei seine Frau seine Inspiration gewesen, "oft auch kritisch", wofür er ihr herzlichst dankte.

(heko)
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