Nettetal Schaags teuerste Hundetoilette

Nettetal · Rund 840.000 Euro kostet das neue Feuerwehrgerätehaus mit seinen Grünanlagen. Noch vor dem Einzug ärgern sich die Wehrleute massiv über Hundehaufen. Und das nicht nur wegen des Gestanks.

 Rund ums neue Feuerwehrgerätehaus in Schaag liegen immer wieder Hundehaufen: Löschzugführer Willi Lehnen stinkt das. Die vergrößerte Detailaufnahme zeigt die Hinterlassenschaft im Grünstreifen.

Rund ums neue Feuerwehrgerätehaus in Schaag liegen immer wieder Hundehaufen: Löschzugführer Willi Lehnen stinkt das. Die vergrößerte Detailaufnahme zeigt die Hinterlassenschaft im Grünstreifen.

Foto: Buschkamp

Willi Lehnen, Chef vom Löschzug Schaag und stellvertretender Chef der Freiwilligen Feuerwehr Nettetal, hat gehofft, dass ihm dieses Thema nicht mehr unter die Füße kommt: "Bereits am Feuerwehrgerätehaus an der Hans-Herbert-Rösges-Straße lagen rund um das Gebäude immer Hundehaufen", schildert Lehnen. Nicht nur überflüssig und stinkend, sondern für die Retter durchaus ein Hindernis: "Kaum stieg man aus dem Auto, trat man oft in so einen Haufen", erinnert sich der Feuerwehrmann.

Wer dies nicht direkt bemerkte, verschmutzte sich beim Umziehen für einen Einsatz die Kleidung. Und auch am neuen Gerätehaus an der Kindter Straße in Schaag können sich die Retter vor den Hunde-Hinterlassenschaften nicht retten. "Es ist sehr ärgerlich", sagt Willi Lehnen. Er habe sich mehr Respekt vor der neuen Anlage erhofft. Insgesamt investierte die Stadt rund 840.000 Euro in Gebäude, Grün und Parkplätze.

Ärger über Hundekot kennt auch Roswitha Karallus, Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Nettetal. Sie weiß: "Beschwerden aus der Bürgerschaft, die sich auf Hundekot beziehen, sind meist allgemein gehalten. Sie betreffen beispielsweise eine Straße oder auch ein bestimmtes Gebiet." Dies komme im gesamten Stadtgebiet vor. Beschwerden zu Hundekot gebe es mal mehr, mal weniger.

Willi Lehnen ärgert sich - und hat keine Idee, wie dieses Problem zu lösen sein könnte. "Wir haben uns bewusst für ein offenes, einsehbares, Gebäude mit großen, verglasten Rolltoren entschieden, auch bewusst auf eine Umzäunung um das Gelände verzichtet", sagt er. Damit seien die Grünstreifen für jeden zu erreichen. Das Gerätehaus, das noch nicht bezogen sei, stehe leer, niemand bemerke also, wenn die stinkenden Haufen liegen bleiben. "Gerade im Sommer stinkt es", hat er schon gestgestellt. Er würde sich wünschen, dass Hundehalter einfach die Exkremente entfernen.

Auf ein Verbotsschild setzt er wenig Hoffnung, ebenso auf Gassibeutel-Spender, die die Stadtverwaltung an verschiedenen Standorten aufgestellt hat. Dazu gehören in Lobberich der Ingenhovenpark, die Straße Am Wasserturm und die Grünanlage Windmühlenbruch, in Breyell die Grünanlage Berg und die Fußgängerzone Josefstraße, in Hinsbeck die Grünanlage Ginkesweide und die Straße Heide, in Kaldenkirchen die Fußgängerzone Kehrstraße und die Kreuzung im Sandfeld hinter dem Friedhof, in Leuth der Parkplatz Buscher Weg und in Schaag die Mühlenbachauen gegenüber der Wertstoffsammelstation.

"Am alten Feuerwehrgerätehaus gab es auch einen Gassibeutel-Spender", sagt Lehnen. Nach seiner Erfahrung habe dieser aber nur wenig Beachtung gefunden. "Hundehaufen lagen sogar direkt unter dem Spender - das war schon provokant", schildert der stellvertretende Feuerwehr-Chef.

Das städtische Grünflächenamt hat rund um das Gerätehaus Sträucher und Grün gesetzt - auch das würden manche Hundehalter ignorieren. "Auch für die Mitarbeiter des Grünflächenamtes ist es doch eine Zumutung, wenn sie die Pflanzen zurückschneiden und das inmitten von Hundekot tun müssen", meint Lehnen. Er hofft auf die Einsicht der Tierbesitzer: "Wir haben hier eine so schöne, neue Feuerwache - sie sollte doch auch sauber bleiben."

(busch)
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