Nettetal Schlaganfall: schnell und richtig handeln

Nettetal · Das "Kompetenznetzwerk Schlag auf Schlag" organisierte wieder einen Aktionstag in Lobberich.

Weil "starke Patienten besser leben", organisierte das Nettetaler Kompetenznetzwerk "Schlag auf Schlag" einen Aktionstag zum Thema Schlaganfall im Krankenhaus. Vorsitzender Michael Weber, Physiotherapeut mit neurologischem Schwerpunkt, hatte mit seinem Team und Partnern, dem Krankenhaus Nettetal und dem Gesundheitszentrum Nette-Vital, den Aktionstag vorbereitet.

Schlaganfall geht jeden etwas an, wenn man bedenkt, das jedes Jahr mehr als 200 000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall erleiden. Er verläuft nicht selten tödlich, wer ihn überlebt, muss oft lebenslange Behinderungen hinnehmen. Bei kaum einer anderen Erkrankung hängt der Verlauf so entscheidend ab davon, dass schnellstens und richtig gehandelt wird. "Time is brain" lautet die kurze Formel. Menschen sollten bei Anzeichen eines möglichen Schlaganfalls sofort handeln. Der Aktionstag informierte unter anderem darüber, wie Anzeichen eines Schlaganfalls und eventuelle Vorbelastungen erkannt werden können.

Professor Dr. Thomas Haarmeier, Chefarzt der Helios Klinik Krefeld, erläutere in einem Vortrag am Nachmittag über neue Entwicklungen der Schlaganfallbehandlung. Das vor fünf Jahren gegründete Netzwerk "Schlag auf Schlag" hat sich zum Ziel gemacht, Menschen nach Schlaganfall zu stärken und ihnen zurück zur Selbstständigkeit zu verhelfen. "Beim Schlaganfall ist Schnelligkeit wichtig", sagt Michael Weber. Erkennen, Handeln, Vorbeugen, waren Themen, die Besucher im Vordergrund standen. Weber legte Zahlen vor, nach denen sich 50 Prozent der chronisch kranken Patienten nicht therapietreu verhalten. Dies hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ermittelt. "Gerade nach einem Schlaganfall kann das schwerwiegende Folgen haben", mahnt Weber.

Schlaganfälle gelten als dritthäufigste Todesursache. Sie sind der häufigste Grund einer Behinderung im Erwachsenenalter. Dies berichtete in seinem Fachvortrag von Nettetals Chefarzt Dr. Michel Pauw. Experten seien sich allerdings darin einig, dass bis zu 70 Prozent der Schlaganfälle durch Vorsorge vermeidbar wären.

Im Eingangsbereich des Krankenhauses lag ein umfassendes Service- und Beratungsangebot rund um das Thema Schlaganfall bereit. Besucher erhielten hier bereits ausführliche Antworten auf ihre Fragen zu Vorsorge und Risikotestung bis zur Nachbehandlung und zur Selbsthilfe. Das ausgelegte Faltblatt "Starke Patienten leben besser" versorgte zudem mit Informationen und Adressen zu Themen wie sichere Gesundheitsinformationen, Patientenrechte und Selbsthilfe.

(ivb)
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