Nettetal Schneider kehrt nach Nettetal zurück

Nettetal · Die Städtisches Krankenhaus Nettetal GmbH hat wieder einen Geschäftsführer: Jörg Schneider kehrt nach nur vier Monaten in Moers ab 1. Februar an seine alte Wirkungsstätte zurück.

 Er ist wieder da: Jörg Schneider leitet künftig wieder als Verwaltungsdirektor das Krankenhaus Nettetal. Erst im Oktober war er zum wesentlichen größeren St.-Josef-Krankenhaus nach Moers gegangen.

Er ist wieder da: Jörg Schneider leitet künftig wieder als Verwaltungsdirektor das Krankenhaus Nettetal. Erst im Oktober war er zum wesentlichen größeren St.-Josef-Krankenhaus nach Moers gegangen.

Foto: Busch

An den Schreibtisch, den er zum 30. September 2015 im Uraltbau des Krankenhauses verlassen hat, kann sich Jörg Schneider (49) am 1. Februar 2016 wieder setzen. Der Aufsichtsrat der Krankenhaus-GmbH hat den Diplom-Wirtschaftsingenieur und Gesundheitsökonom einstimmig wieder für fünf Jahre zum Geschäftsführer bestellt. Dessen Vorsitzender Günter Werner zeigte sich sichtlich erleichtert, dass die nicht einfache und bislang erfolglose Suche nach einem geeigneten Nachfolger auf überraschende Weise gelöst wurde: "Wir sind alle froh darüber", sagte er und meinte im Rückblick: "Wir haben im vergangenen Jahr den Weggang ehrlich bedauert, da Herr Schneider die gute Entwicklung des Krankenhauses entscheidend mitgeprägt hat."

Weggang und Rückkehr Schneiders waren für die Stadt auch Anlass, noch einmal gründlich die Situation des Krankenhauses zu überdenken und Strategien für die Zukunft zu entwickeln, sagte Bürgermeister Christian Wagner. Ziel ist es, das Haus der "Grund- und Regelversorgung" eigenständig zu erhalten und dabei mit Partnern eng zusammenzuarbeiten - bisher schon mit dem Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Viersen, künftig auch mit der Helios-Klinik in Krefeld. Diese Kooperationen "können auch noch besser werden". Für Wagner ist die Rückkehr Schneiders "ein gemeinsamer Neustart", denn "er ist nach wie vor für unser Haus die beste Wahl". Werner ergänzte: "Er hat nicht nur Fach-, sondern auch eine hohe Sozialkompetenz."

Seinen Weggang seinerzeit zum dreimal größeren St.-Josef-Krankenhaus in Moers bezeichnete Schneider als einen "verheißungsvollen Schritt", der aber wohl nicht seine Erwartungen erfüllt hat. Dazu wollte er sich nicht näher äußern. Jedenfalls war er zu der Erkenntnis gekommen: "Man muss manchmal andere Wege gehen, um zu erkennen, dass man schon an der richtigen Stelle war." Die familiäre Bindung an Nettetal habe schließlich den Ausschlag gegeben. In Moers war man über die Kündigung (noch in der Probezeit) wohl "perplex" und teilte am Mittwoch mit, dass das Vertragsverhältnis "in beidseitigem Einvernehmen" gelöst werde. Das Krankenhaus bedauere das Ende der Zusammenarbeit und wünsche Schneider "alles Gute für seinen weiteren Weg".

Auf diesem Weg liegen weitere Vorarbeiten für geplante Erweiterungen. Wie Werner darlegte, muss bald entschieden werden, ob und wie die Pavillonbauten des früheren Schwesternwohnheimes in den Krankenhausbetrieb einbezogen werden. Weitere Kooperationen sollen auf den Weg gebracht werden. Die Struktur des Hauses wird sich nach Ansicht von Wagner in einigen Jahren ändern, wenn der Chirurgie-Chefarzt Dr. Michael Blum in den Ruhestand gehe. Er bekräftigte, dass die Stadt das Krankenhaus auf jeden Fall langfristig sichern wolle. Für den Aufsichtsratsvorsitzenden Werner ist der Fünfjahresvertrag mit Schneider dabei kein Hindernis: "Beide Seiten gehen nun von einer langfristigen Zusammenarbeit aus."

Die viermonatige Vakanz habe das Haus ohne Probleme geschultert, "weil die Mitarbeiter im Hause so gut zusammenstehen", sagte Wagner. Das liege wohl an der "ganz einmaligen familiären Atmosphäre" im Hause wie zur Stadt. Dank galt dem nebenamtlichen Geschäftsführer Armin Schönfelder, der als Sozialdezernent in dieser Zeit noch die Versorgung der Flüchtlinge zu koordinieren hatte.

(mme)
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