Nettetal Schönfelder wollte nach Neuss wechseln

Nettetal · Erster Beigeordneter Armin Schönfelder (CDU) ist damit gescheitert, Sozialdezernent in Neuss zu werden. Der 47-Jährige hatte sich um die Stelle beworben, für die die CDU nach einer Vereinbarung der Fraktionen das Vorschlagsrecht hatte. In der Fraktionssitzung der Union war Schönfelder am vergangenen Montag mit 10:11 Stimmen denkbar knapp dem Kempener Ralf Hörsken unterlegen, der derzeit Leiter einer Stabsstelle im Duisburger Rathaus ist.

 Nettetals Erster Beigeordneter Armin Schönfelder.

Nettetals Erster Beigeordneter Armin Schönfelder.

Foto: Busch

"Damit war die Bewerbung für mich zunächst erledigt", berichtete Schönfelder. Nach einem Telefonat mit Bürgermeister Reiner Breuer am Donnerstag hielt er sie jedoch aufrecht. In der CDU war die Uneinigkeit bestehen geblieben. Hörsken galt nach einer Büro- und Dienstwagenaffäre im Jahr 2009 als umstritten. Weitere Signale aus Neuss blieben aber aus, also blieb Schönfelder am Abend der Ratssitzung zu Hause.

Überraschend schlug aber die Linke ihn vor, da die Bewerbung noch stand. Das war ein taktisches Manöver, weil die Uneinigkeit in der CDU-Fraktion bekannt war. Hörsken (57) erhielt 45 Stimmen - CDU, SPD und Grüne, die in Neuss eine Art Rathauskoalition bilden, bringen es auf 51 Mandate. Schönfelder kam auf beachtliche 15 Stimmen, sechs weitere Ratsmitglieder waren für keinen der Bewerber. Der Nettetaler hatte die FDP und etwa die Hälfte der Grünen von sich überzeugt. Schönfelder hatte Bürgermeister Christian Wagner vorab von seiner Bewerbung informiert. Er schickte nun auch erklärende Schreiben an die Mitglieder des Ältestenrats. Das Gremium bilden der Bürgermeister, seine Stellvertreter und die Fraktionsvorsitzenden.

Armin Schönfelder ist seit dem 1. Februar 2008 Sozialdezernent in Nettetal. Er wurde im Oktober für weitere acht Jahre gewählt, die neue Amtszeit begann am 1. Februar. Bei der Abstimmung erhielt er 23 Ja-Stimmen, zehn Nein-Stimmen, es gab zwölf Enthaltungen. "Ich freue mich über die Wiederwahl und darauf, die Herausforderungen der nächsten Jahre gemeinsam mit den Mitarbeitern des Dezernats sowie den Kollegen der Verwaltungsspitze angehen zu können", sagte er damals. Die später ausgeschriebene Stelle in Neuss habe ihn aber gereizt, darum habe er sich dort beworben.

(RP)
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