Nettetal Seltene japanische Akita-Hunde zu Besuch

Nettetal · Rund 40 Besitzer haben mit ihren Tieren eine Wanderung am Galgenvenn gemacht

 Seltene japanische Rassehunde in Kaldenkirchen: Die Mitglieder im Verein Akita Club Deutschland machten mit ihren Tieren eine Wanderung.

Seltene japanische Rassehunde in Kaldenkirchen: Die Mitglieder im Verein Akita Club Deutschland machten mit ihren Tieren eine Wanderung.

Foto: F.H. Busch

Wo viele Hunde zusammenkommen, da gibt es viel Gebell und Aufregung. Nicht jeder Hund reagiert auf andere Vierbeiner gelassen und entspannt, auch wenn es dieselbe Rasse ist. "Bei den Akitas ist Vorsicht mit anderen Hunden geboten", erklärt Klaus Polzen, der seine beiden Hunde zu beruhigen versucht.

Rund 40 Hundebesitzer sind nach Netteal gekommen und haben zusammen mit ihren Akitas - japanischen Rassenhunden - an einer Wanderung teilgenommen. Über acht Kliometer haben die Teilnehmer auf dem Wanderweg Galgenvenn zurück gelegt. Andere sind wegen der Zuchtzulassungsprüfung und dem Verhaltenstest auf der Reitanlage gekommen.

Hundebesitzerin Stephanie Claus erläutert die Vorteile der Hunderasse:. "Die sind so treu, prägen das ganze Familienleben", sagt die Willicherin, die in Kaldenkirchen aufgewachsen ist. Schon als Welpe ist U Kenji Go, genannt Kenji, zur Familie Claus gekommen. Die Neusserin Bettina Lasenga hält sogar schon seit 29 Jahren Akitas und weiß, dass besonders diese Rasse viel Zuwendung braucht: "Sie suchen den Familienanschluss. Man kann sie nicht einfach im Garten abstellen, man muss sich mit ihnen beschäftigen", sagt Lasenga.

Pro Jahr werden nur um die 100 Welpen geboren. Die Rasse hat eine geringe Population. "Erst nach 1945 war es möglich, den Hund aus Japan zu importieren", sagt Klaus Polzen vom Akita Club Deutschland Für Hunde über 20 Kilogramm und einer Höhe von 40 Zentimeter brauchen die Besitzer den sogenannten Sachkundenachweis, besser bekannt als Hundeführerschein.

Heinz Kleinheisterkamp ist Zuchtwart und begutachtet die Vierbeiner nach unterschiedlichen Kriterien. "Jede Rasse hat einen Standard, das ist wie eine TÜV-Kontrolle beim Auto", sagt Kleinheisterkamp. Der unabhängige Gutachter sieht sich Kopf sowie Ausdruck des Hundes, den Hals, die Hinterläufe und das Haarkleid an. Auch fühlt er, wie es um das die Hoden dieses Rüden bestellt ist. "Er hat einen kräftigen Körper- und Knochenbau", sagt der Experte. Auch die Farbe der Augen sind wichtig. Alle zwei Jahre werden die Akitas von Fachleuten aufs Neue begutachtet.

Zuchtleiterin Sonja Rademacher nimmt den Verhaltenstest ab. Eine Besitzerin leint ihren Hund am Pfahl an und versteckt sich hinter dem Auto. Die Arbeit für Rademacher beginnt: Sie geht auf und ab, läuft an dem Hund vorbei, geht auf ihn zu, stellt sich dicht neben ihn - keine Reaktion. Sie überprüft so die Bindungsfähigkeit an den Besitzer, das Selbstvertrauen des Hundes, Gehorsam, Aktivität und dessen Aufmerksamkeit.

Damit Besitzer eine Zuchtzulassung bekommen, müssen sie zudem eine Röntgenaufnahme von der Hüfte des Tieres vorlegen. "Die Kriterien sind streng. Jeder Wurf muss gemeldet werden und wird auch kontrolliert", sagt Kleinheisterkamp. Fünf Besitzer haben ihre Tiere an diesem Tag zur Zuchtprüfung angemeldet, sieben Hunde legen den Verhaltenstest ab. Manche Herrchen und Frauchen habe eine weite Anfahrt, denn Prüfungstermine sind rar. Doch neben den Prüfungen soll das Treffen auch Spaß machen. Und so geht es unter lautem Gebell durch die schönen Kaldenkirchener Wälder.

(janj)
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