Nettetal Spediteur mit Leib und Seele

Nettetal · Hans-Josef Pot d'Or ist seit 40 Jahren bei der Spedition Gebr. Sauels beschäftigt. Er ist gleichzeitig Speditionsleiter und Prokurist. Damit trägt er eine besonders hohe Verantwortung. Mit seiner Berufswahl ist er bis heute zufrieden.

 Leiter eines Traditions-Unternehmens: Hans-Josef Pot d'Or, Leiter der Spedition Gebr. Sauels. Gelernt hat er bei Holland Extra, ehe er im Alter von 19 Jahren zu Sauels wechselte.

Leiter eines Traditions-Unternehmens: Hans-Josef Pot d'Or, Leiter der Spedition Gebr. Sauels. Gelernt hat er bei Holland Extra, ehe er im Alter von 19 Jahren zu Sauels wechselte.

Foto: franz-heinrich busch

Seit 40 Jahren ist Hans-Josef Pot d'Or für die Spedition Gebrüder Sauels tätig. Er erlebte die rasante Entwicklung seiner Branche hautnah mit. Die Entwicklung der Kommunikationstechnik, die Veränderungen auf den Straßen und der Wegfall der innereuropäischen Grenzen waren besonders einschneidende Wegmarkierungen seines Berufslebens.

Pot d'Or führte als junger Mann eine Familientradition fort, als er sich entschloss, in diesen Beruf zu gehen. Denn viele enge Verwandte waren schon Speditionskaufleute. Wohl auch deswegen wählte er diesen Beruf für seine Zukunft. In einem Ort wie das grenznahe Kaldenkirchen mit den damals ungemein zahlreichen Speditionen lag diese Berufswahl nahe.

Gelernt hat Hans-Josef Pot d'Or bei Holland Extra, ehe er im Alter von 19 Jahren zu Gebr. Sauels — damals noch ansässig in Kaldenkirchen — wechselte. Hier arbeitete er sich hoch zum Speditionsleiter und Prokuristen. "Vor zwölf Jahren habe ich die Speditionsleitung übernommen. Meine Aufgabe ist die Organisation der inzwischen 35 Fahrer und des Personals hier", erklärt er mit einem Blick vom Schreibtisch hinaus auf den Hof zu den Lkw. In seinen Aufgabenbereich fallen außerdem Kundenbetreuung, Wartung und Versicherung.

In den 40 Jahren ist viel passiert in der Speditionsbranche. So zog das Unternehmen von Kaldenkirchen in das Industriegebiet von Leuth um. Zum anderen gab es den Wegfall der Grenze mit weitreichender Wirkung für die gesamte Branche sowie zahlreiche organisatorische und markttechnische Entwicklungen. "Früher war alles etwas ruhiger. Die Arbeit ist über die Jahre hektischer geworden", blickt Pot d'Or zurück. Damit meint er nicht, dass alles gleich schlechter geworden sei. Die Technik hat viele Erleichterungen gebracht. "Das Internet ermöglicht uns eine bessere Koordinierung der Fahrer." Früher mussten die Fahrer der leeren Lkw noch über Telefon von Tankstellen oder Rasthöfen anrufen, um neue Ladeaufträge zu bekommen. Heute kann das über Handy geregelt werden. "Die meisten haben sogar Fax im Lkw", berichtet Pot d'Or.

Doch auch die Maut ist ein Thema, das die Branche bewegt. Zwar übernehmen die Kunden das meiste der Aufwendungen, doch jeder Kilometer mit leerem Lkw kostet die Spedition zusätzliches Geld. Dazu kommt der Kostendruck, den ausländische Speditionen mit ihren Marktkonditionen ausüben. Unterm Strich macht dem Speditionsleiter und Prokuristen sein Job weiterhin Spaß, "sonst würde man ja nicht so lange in einem Unternehmen arbeiten", erklärt er. Fast ein wenig verlegen fügt er nachdenklich hinzu: "Aber heute soll man ja eigentlich öfter mal wechseln."

Aber muss das wirklich sein, in einem Unternehmen, in dem man gerne arbeitet? Pot d'Or ist nicht der einzige. Sein Vorgänger Eduard Schmitz war 45 Jahre im Betrieb tätig. Und zwei seiner Kollegen sind auch schon lange dabei: Dieter Seibert 39 Jahre und Peter Schmitz sogar schon 44 Jahre. Pot d'Or redet von "Identifikation" mit dem Unternehmen, wenn er über dieses Thema spricht. Die erlangt sicher keiner wirklich mit vielen Wechseln des Arbeitgebers.

(pepp)
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