Nettetal Stau bei der Bäder-Planung

Nettetal · Die Stadt Nettetal plant ein neues Schwimmbad. Das verzögert sich. Auch im Sport- und Erlebnisdorf dauert die Umgestaltung länger

Die Schwimmer im Stadtgebiet haben zurzeit Glück im Unglück. Zwar ist das Schwimmbecken im Sport- und Erlebnisdorf in Hinsbeck noch immer geöffnet - ursprünglich sollte es bereits im ersten Quartal 2017 endgültig geschlossen werden.

Doch auch die Planungen für die neue Schwimmstätte, die das marode Lehrbecken in Breyell ersetzen soll, verzögern sich um Wochen. Vorgesehen war, dass die Mitglieder des Stadtrats darüber noch vor der Sommerpause eine Entscheidung treffen. Doch jetzt wird laut Bürgermeister Christian Wagner (CDU) die Schwimmbadfrage erst in einer Sondersitzung besprochen. Diese ist terminiert auf Mittwoch, 30. August.

Die Stadt Nettetal muss ihre Wasserflächen für Schwimmer und auch für Schüler erweitern. Das Nettebad in Kaldenkirchen hat seine Kapazitätsgrenze erreicht; dort sind keine Zeiten mehr frei. Dazu kommt ein weiteres Problem: Das Lehrschwimmbecken in Breyell muss wegen unterschiedlicher Reparaturen immer wieder geschlossen werden.

Bürgermeister Christian Wagner hatte zunächst Kaldenkirchen auch als Standort für das neue Schwimmbad favorisiert. Doch nach ersten Überlegungen mit den Badplanern der Stadtwerke sind "nicht die erhofften Synergie-Effekte festgestellt worden", so Wagner. Zudem sei eine Wasserfläche in Breyell nicht nur für die Grund- und Gesamtschüler günstig zu erreichen - für zahlreiche Vereinsschwimmer und Senioren - etwa aus Lobberich oder Schaag - ist Breyell näher gelegen als der Stadtteil Kaldenkirchen. Dies hatten auch Vereinsvertreter vom TV Lobberich und TV Breyell bei einem Gespräch mit Bürgermeister und Verwaltung unterstrichen.

Noch ist aber unklar, ob das Lehrschwimmbecken lediglich von Grund auf saniert oder doch neu gebaut wird. Beide Varianten werden zurzeit geprüft. In der Sitzung des Betriebsausschusses am Dienstag, 11. Juli, soll es zu dem Vorhaben und zu dessen Kosten Erläuterungen geben.

Für Bürgermeister Christian Wagner ist die Verzögerung kein Problem - er hält eine "intensive Vorplanung" für wichtig, damit "wir nicht nachher drei Monate verlieren".

Auch der Landessportbund (LSB), der das Sport- und Freizeitdorf in Hinsbeck betreibt, braucht mehr Zeit für seine Hallenbad-Pläne. Eigentlich sollte die Wasserfläche, die neben Gästen auch Schüler und Vereine nutzen, bereits geschlossen sein. Immer weniger Nutzer, dazu steigende Kosten: Das waren die Gründe für die Aufgabe. Stattdessen soll die Fläche durch ein Kinderbewegungszentrum ersetzt werden.

Doch: "Das Schwimmbad wird wohl noch vier bis sechs Wochen offen sein", erklärte Ilja Waßenhoven (46) vom Vorstand des Landessportbundes NRW, gestern auf Anfrage. Die Planungen hätten sich aus unterschiedlichen Gründen verzögert. "Wir mussten inhaltliche Punkte herausarbeiten, dies ist abgeschlossen", so Waßenhoven. Zudem habe man Landesfördermittel beantragt. Er rechnet damit, dass "wir in acht Wochen beginnen können".

(busch)
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