Nettetal Stürmisches Wetter für Ross und Reiter

Nettetal · Das Reitsportfestival des Reit- und Fahrvereins Lobberich hatte am Samstag einen ungebetenen Gast: Böiger Wind fegte zeitweilig über das Gelände. Die Organisatoren hatten aber rechtzeitig Vorsorge getroffen und alles gut befestigt.

 Dunkle Wolken zogen am Samstag zeitweilig über dem Parcours auf, es weht zeitweise in heftiger und vor allem böiger Wind. Das angekündigte Unwetter verschonte aber Lobberich weitgehend.

Dunkle Wolken zogen am Samstag zeitweilig über dem Parcours auf, es weht zeitweise in heftiger und vor allem böiger Wind. Das angekündigte Unwetter verschonte aber Lobberich weitgehend.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Der Regen peitscht den Pferden entgegen, Wind zerzaust des Reiters Haar. Beim 62. Reitsportfestival des Reit- und Fahrvereins Lobberich geht es stürmisch zu. Dass das traditionelle Turnier im Reitsportzentrum "An der Lüthemühle" jedoch ins Wasser fallen könnte; daran haben die Verantwortlichen nie gedacht.

"Die Hiobsbotschaft kam am Freitagabend. Da erhielten wir die Unwetterwarnung mit erheblichen Windstärken. Daraufhin mussten wir halt etwas umbauen", blickt Vorsitzender Wilhelm Tobrock auf die turbulenten letzten Stunden zurück. Die bereits aufgestellten Stühle und Sonnenschirme für die Zuschauer wurden wieder eingeräumt, alle Sprunghindernisse windfest gesichert und selbst die kleinen Bäumchen neben den Hindernissen wurden vorsichtshalber seitlich auf den Boden gelegt. "Jetzt dürfte eigentlich nichts mehr durch die Gegend fliegen können. Bisher hat alles wunderbar geklappt, und alle Prüfungen konnten stattfinden", gibt sich Wilhelm Tobrock dem Wetter gegenüber kämpferisch.

Im Mittelpunkt der Reitprüfungen stehen natürlich die teilweise spektakulären Springwettbewerbe. Das Teilnehmerfeld ist gespickt mit hochklassigen nationalen und internationalen Reitern. Bei mehr als 300 Starts müssen sich aber auch lokale Reiter der Spitzenklasse nicht verstecken. Daniela Theelen widmet ihr ganzes Leben den großen Vierbeinern. Sie reitet täglich bis zu neun Pferde. "Die Verbindung zu den Tieren ist einfach etwas besonderes", schwärmt die Hinsbeckerin von ihrem Sport. Auch heute geht sie gleich mit mehreren Pferden an den Start. Die größten Hoffnungen setzt die Springreiterin in ihren Wallach Figaro. "Aber erst mal müssen wir die Zwischenrunde überstehen", sagt die 20-Jährige vorsichtig.

 Fachkundige Blicke begleiteten Dominik Broich vom RV Kaldenkirchen.

Fachkundige Blicke begleiteten Dominik Broich vom RV Kaldenkirchen.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

In der großen Reithalle bereitet Daniela Theelen sich mit ihrem Pferd beim sogenannten Abreiten mehr als eine halbe Stunde auf den Wettkampf vor. "Zum Glück haben wir mit der Halle selbst bei diesem Wetter optimale Bedingungen für Ross und Reiter. So konnten wir schnell umdisponieren. Normalerweise hätte das Abreiten heute nämlich draußen stattgefunden", erklärt Wilhelm Tobrock.

So macht es den Teilnehmern kaum etwas aus, nach dem Abreiten im Trockenen für den Wettkampf kurze Zeit im Regen zu reiten. Auch für Daniela heißt es, kurz vor der Sprungprüfung aus der Regenjacke heraus in ihr feines Turnierjackett zu schlüpfen, denn die Etikette muss natürlich auch bei schlechtem Wetter eingehalten werden.

Sobald die Glocke der Kampfrichter das Startsignal für den nächsten Springreiter gibt, wird es still am Reitplatz. Über breite Oxer und hohe Steilsprünge, vorbei an Pfützen und trotz streckenweise heftigen Gegenwindes - Daniela meistert mit ihrem Pferd Figaro den Springparcours ohne Fehler. "Jetzt steht dem großen Finale nichts mehr im Wege", freut sich die Hinsbeckerin und streichelt ihrem Wallach Figaro lobend über die Nüstern. Auch die Zuschauer applaudieren begeistert.

Doch zahlenmäßig sind die zuschauenden Freunde des Pferdesports an diesem Samstag natürlich wetterbedingt eher gering geblieben. Auch sie haben Warnungen wahrgenommen. "Wir sind da ganz optimistisch. Wenn wegen des Wetters heute einige Zuschauer zuhause geblieben sind, werden morgen eben doppelt so viele kommen", gibt sich Wilhelm Tobrock zuversichtlich. Denn bei schönstem Sonntagswetter kitzelt die Reiter höchstens die Sonne im Gesicht.

(mat)
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